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Pfander, Gertrud: Schicksal
#1
Gertrud Pfander
1874 - 1898


Schicksal

Ich weiß, es war vom Schicksal mir beschieden,
Daß einst zu dir mein Aug ich sollte kehren,
Und ich Unselige, wie konnt ich wehren,
Daß du mir raubtest kaum errungnen Frieden?

Tiefschmerzlich Glück ward seither mir hienieden,
Traumselig Elend will mein Hirn betören.
Ich muß dich suchen, muß die Sehnsucht mehren,
Wünscht auch die Welt, daß wir uns streng vermieden.

Könnt ich dich hassen nur, könnt ich dir grollen,
Daß du mich wider Willen hast entflammt . . .!
So aber muß ich wilde Glut dir zollen.

Muß fühlen, was mein Mädchenstolz verdammt,
Muß lieben, wo ich hätte hassen sollen, -
Maßloses Weh, das solchem Streit entstammt!




.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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