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Weltansicht
#1
Weltansicht

Bin ich mit dir, du Fraue mein, entzweyet,
Und däucht getrübt mir deines Bildes Reine;
Den Besten wähn', - ob ich darob auch weine, -
Ich dann von argen Mängeln nicht befreyet.

Doch schwebst du licht, von Zweifeln nicht entweihet,
Auf Fittichen vor mir im Heil'gen-Scheine,
Dann blüht um mich ein Paradies, ich meine
Im Lasterkreis von Engeln mich umreihet.

So, wenn Gewölk der Sonne Glanz verdunkelt,
Verwelkt auch des Rubines Feuerrose,
Und selbst des Diamanten Blitz verblühet;

Doch, wenn ihr heilig Licht entschleyert funkelt,
Dann strahlt es rings, und als Juwele sprühet
Und flammt der staubgetrübte Thau im Moose.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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