26.04.2025, 07:22
Die Wollust
Die Wollust spricht, die reizendste der Frauen:
„Verlarvt hab’ ich zu täuschen stets gewusst;
Mich sucht der Mensch mit sinnbetörter Brust,
Vergebens warnt ihn ein geheimes Grauen.“
„Er folgt mir, lüstern, meinen Reiz zu schauen;
Ich locke; seiner nimmermehr bewusst
Umfängt er mich zu üppig sünd’ger Lust
Im trauten Dunkel rosenduft’ger Auen.“
„Die Larve fällt, da mir der Sieg gelungen;
Der Thor erkennt mich nun — die ihn entzückt,
Ist seine Feindin, hält ihn fest umschlungen.“
„Er will entfliehen; doch zu spät! Gezückt
Hat meine Hand den Dolch, vom Tod gedungen,
Schon hab’ ich ihm den Stahl ins Herz gedrückt.“
Die Wollust spricht, die reizendste der Frauen:
„Verlarvt hab’ ich zu täuschen stets gewusst;
Mich sucht der Mensch mit sinnbetörter Brust,
Vergebens warnt ihn ein geheimes Grauen.“
„Er folgt mir, lüstern, meinen Reiz zu schauen;
Ich locke; seiner nimmermehr bewusst
Umfängt er mich zu üppig sünd’ger Lust
Im trauten Dunkel rosenduft’ger Auen.“
„Die Larve fällt, da mir der Sieg gelungen;
Der Thor erkennt mich nun — die ihn entzückt,
Ist seine Feindin, hält ihn fest umschlungen.“
„Er will entfliehen; doch zu spät! Gezückt
Hat meine Hand den Dolch, vom Tod gedungen,
Schon hab’ ich ihm den Stahl ins Herz gedrückt.“
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.