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Sonett aus dem Bade
#1
O Mond, wie leget sich so schön und breit,
Viel weicher als auf Gassen und Paläste,
Um diese Berge, diese vollen Äste,
Auf dieses Gras dein lichtgesponnen’ Kleid!

O Mond, o Sonne der Vergangenheit!
Wie dringst du auch in meines Busens Feste,
Wie wirfst du Glanz und Schatten auf die Reste
Von Lebensträumen ferner Jünglingszeit.

Aus diesen Trümmern hebt sich leis empor
Im Strahl der Nacht ein Lilienangesicht
Mit blauer Augen frischem Perlentaue.

Ein altes Jugendlied rauscht mir ans Ohr,
Mir flüstert’s ein verklungenes Gedicht,
Daß ich der frühen Lieb’ ins Antlitz schaue.
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