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William Barnes: In every dream
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05.04.2007, 14:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.05.2010, 12:22 von ZaunköniG.)
William Barnes (1801-1886)
In every dream thy lovely features rise;
I see them in the sunshine of the days;
Thy form is flitting still before my eyes
Where’ver at eve I tread my lonely ways;
In every moaning wind I hear thee say
Sweet words of consolation, while thy sighs
Seem borne along on every blast that flies;
I live, I talk with thee where’er I stray;
And yet thou never more shalt come to me
On earth, for thou art in a world of bliss,
And fairer still - if fairer thou canst be –
Than when thou bloomed’st for a while in this.
Few be my days of loneliness and pain
Until I meet in love with thee again.
In jedem Traum
In jedem Traum sind lieblich deine Züge;
Ich sehe sie des Tags im Sonnenschein;
Deine Gestalt tanzt noch im Herzen mein,
Schreit ich des Abends einsam meiner Wege;
Im Windgemurmel hör ich von dir jäh
ein liebes Trostwort, während all dein Sehnen
will mir auf Windesschwingen reitend wähnen;
Ich leb’, ich sprech mit dir, wohin ich geh.
Doch niemals, niemals wirst du wieder mein
auf Erden, denn du bist im Land der Wonne
und schöner noch – kannst du denn schöner sein –
als du ein Weilchen blühtest in der Sonne.
Mein Leid, mein Jammer soll dereinst vergehen,
wenn wir in Liebe uns einst wiedersehen.
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06.04.2007, 09:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.04.2007, 10:06 von Sneaky.)
Sehr schöner Text Silja und gelungen übertragen.
V1 Z 4
könnte "wähl ich am Abend einsam meine Wege" geändert werden. Das "meiner Wege" mag ich nicht so sehr. Das zweite Quartett fällt gegen die anderen Strophen ab, insbesondere gegen die Terzinen. Die gefallen mir am besten.
Ein jeder Traum
Ein jeder Traum trägt lieblich dein Gesicht
ich seh es auch am Tag im Sonnenglanz;
und abends immer noch in leichtem Tanz,
geh ich allein, dort wo die Stille spricht.
Und wenn der Wind rauscht, tröstest du mich weich
und weht er hart, erklingt dein Mollakkord,
er zieht nach Osten, Süden, West und Nord,
und mich mit ihm, ich red mit dir, bin reich.
Und doch kommst du nie wieder zu mir her
in dieser Welt, du bist im Nimmerland
noch schöner – gibt es das, noch schöner, mehr? –
als hier in deinem vollsten Blütenstand.
Nur wenig dieser Tage voller Schmerz,
so soll es sein, dann eins von Herz zu Herz.
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Hallo ihr beiden,
obwohl mir der Stoff eigentlich entgegenkommt, spürte ich doch bei beiden Versionen ein leises Unbehagen, Ich versuche es mal in Worte zu fassen:
@Silja
Wie Sneaky finde ich die Terzinen besonders gelungen,
die Schwachstellen in den Quartetten mache ich allerdings woanders aus:
Zitat:Deine Gestalt tanzt noch im Herzen mein,
klingt mir etwas altertümlich, erinnert an etwas sehr kitschige PoesieAlbum-Verse, wohl auch durch die grammatikalische Umstellung. Zusammen mit Begriffen wie "lieblich" und "Sonne/Wonne" etwas zuviel der Süße. In Zeile 5 mag mir das "jäh" nicht gefallen. Ich würde es bei plötzlichem Unglück verwenden, aber nicht auf die Trostworte beziehen.
@sneaky
Wenn ich auch keine groben Schnitzer entdecke, klingen deine Quartette doch recht hart wenn man sie mit Siljas Version vergleicht, vermutlich weil du nur männliche Endungen verwendet hast.
Schwierig finde ich die Zeile 8: Zitat:und mich mit ihm
, bezieht sich wohl auf das "zieht" in der Vorzeile, was ich aber erst beim zweiten Lesen verbinden konnte. Vielleicht liegts auch an mir, aber an der Stelle würde ich lieber eine Wortwiederholung in Kauf nehmen, z. B.: "und zieht mich mit..." Die in der ersten Terzine bereits eingeleitete Erwartung auf ein Wiedersehen im Jenseits kommt in deiner Schlußzeile nicht richtig zum Ausdruck.
In seiner Schlichtheit ein ziemlich schwieriger Text. Der Kitsch-Falle zu entgehen sicher nicht einfach, aber bei einer Gratwanderung entscheiden Kleinigkeiten über Absturz oder Gelingen. Ich denke ihr kriegt das noch hin.
LG und frohe Ostern
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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und noch so ein "vergessener Text",
wo sich in beiden Versionen kleinere Korrekturen noch lohnen würden.
LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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12.10.2008, 14:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.10.2008, 18:36 von Sneaky.)
In jedem Traum seh ich dein Bild erstehen;
so wärmend wie der Sonnenschein der Tage,
seh`s abends, wenn ich müde nach der Plage
alleine geh in meine Wege wehen.
Der Mollakkord des Windes trägt ein Raunen
von Trost mir zu und wenn die Stürme jagen,
erklingt darin dein Schmerz. Ich weiß voll Staunen:
Du bist in mir, solang mich Füße tragen.
Und doch wird es kein Wiedersehen geben,
du gingst aus dieser Welt ins Vaterhaus,
dort blühst du schöner als jemals im Leben,
- auch wenn`s kaum denkbar ist in diesem Hier.
Der Tod, so hoff ich. hebt mich bald hinaus,
aus diesem Schmerz zur Liebe und zu Dir.
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Hallo ihr beiden,
wie wär's mit
In jedem Traum sind lieblich deine Züge;
Ich sehe sie des Tags im Sonnenglanz;
Hab dich vor Augen noch in leichtem Tanz,
Schreit ich des Abends einsam meiner Wege;
Das 'jäh' brauche ich ja als Reimwort, habe aber auch kein Problem damit im Sinne von ganz plötzlich. Dafür braucht's meiner Ansicht nach kein Unglück, sondern alles, was überrascht, ist damit abgedeckt.
LG Silja
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Hallo Silja,
mir gefällts, das klingt angenehm.
Gruß
Sneaky
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