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Welch' herb' Geschick!
#1
Sonett.
(Geschrieben 18. Mai 1892)

Welch' herb' Geschick!: mit freud'gem Blick begrüßten
Wir Dich im Herzen wilder Schmerzen Brände,
Als Du des Sessels Kreuzigungsgelände
Entrückt nach Wochen, langen, schmerzverbüßten:

In Kissen dich gebettet! wir versüßten
Mit Scherz die That Dir, kosten Deine Hände,
Wir logen, daß zum Bessern nun sich wende,
Und wußten, daß Dich Todesschatten küßten.

Welch' herb' Geschick! Jetzt stehen wir alleine
Und es verbleibt uns nur Dein Grab zu schmücken
Und Deiner zu gedenken, Sanfte, Reine.

Wir stehen ohne Trost! nur 'S eine, Eine
Erhält uns: daß, wo Sonnen Dich umzücken,
Dir Sich'rung ward, daß man Dich heiß - beweine!! -


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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