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An Ludw. Aug. Frankl
#1
An Ludw. Aug. Frankl
zum Siebzigsten Geburtstage

(3. Februar 1880)


Jubelgruß


Denk’ ich der Zeit, entschwunden ist sie lange,
Uns unsern frischen, hellen Jugendtagen,
Da lauscht mein Geist, wie man dem Wunderklange
Begierig lauscht von Märchen und von Sagen.

Dann steh’ ich, wie auf steilem Felsenhange
Der Wandrer steht, erfüllt von Lust und Zagen,
Mir ist so wohl und dennoch gar so bange,
Und weiß nicht: Soll ich jubeln oder klagen?

Der Rückblick, wie so herrlich, lichtumflossen,
Die Rückkehr, ach, unmöglich und verschlossen,
Das Herz verzagt, versinkt in dumpfes Brüten.

Da rauscht ein Ton aus längst verklung’nen Stunden,
Die Seele jauchzt, der Trübsinn ist verschwunden,
Sie wandelt wieder unter Duft und Blüthen.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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