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An Peter von Cornelius
#1
An Peter von Cornelius

I.


Der Name Petrus ward mit Recht der Deine,
Du starker Fels im sturmdurchwühlten Meer!
Du treuer Hüter heiliger Altäre!
Druide du, in dem geweihten Haine!

Wenn Lüge und Verkehrtheit im Vereine
Sich frevelnd wagen an die reine Lehre,
Da stehst du ein für deines Glaubens Ehre,
Im Kampfe niederschmetternd das Gemeine.

Wie ein Gebild aus längst versunk’nen Tagen,
Wo lodernd der Begeist’rung Flamme brannte,
Seh ich dein Bild in hehrer Größe ragen.

Und wer, gleich mir, dein tiefstes Sein erkannte,
Nach deinen Ahnen wird er nicht mehr fragen;
Ich kenne die Ezechiel und Dante!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
II.

Im Paradies, als noch im grünen Laube
Der Apfel blinkte, den uns Gott verwehrte,
Da war der kühne Leu des Lamm’s Gefährte,
Der Adler koste freundlich mit der Taube.

Der Schwache ward dem Starken nicht zum Raube,
Die Größe wußte nichts von Stolz und Härte;
Die fromme Mähr’, die mich die Mutter lehrte,
Wie ich nun wieder freudig an sie glaube!

Den tiefen Sinn der deutungsvollen Mythe
Wie sollt ich ihn bezweifeln und verneinen,
Da sie in meinem Leben neu erblühte!

Kein dunkles Räthsel kann sie mir mehr scheinen,
Seit du, Gewalt’ger! dich voll milder Güte
Zu mir herabgeneigt, der Schwachen, Kleinen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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