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Lange von Burgenkron, Anna T.: Eines Mädchens Liebes-Sonette
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Anna T. Lange von Burgenkron
um 1850
Eines Mädchens Liebes-Sonette
I.
Wie blöde bin ich ach, nicht kann ich’s sagen
Was ich für dich in meinem Herz empfinde!
Und wenn ich auch mich muthvoll überwinde
Erschöpf’ ich nicht die Sehnsucht, kaum zu tragen!
Und doch kann weder weinen ich noch klagen;
In fremder Theilnahm keinen Trost ich finde,
Und wenn ich meines Schicksals Nacht ergründe
So seh’ ich keinen Hoffnungsstrahl mir tagen!
Ach könnt’ ich einmal nur in deinem blauen
So himmlisch milden Auge, tief in deiner Seele
Den reinen Funken treuer Liebe schauen!
Ich wollte auf nichts Irdisches mehr bauen, -
Ich wär erleuchtet von der Gottheit Helle
Und mich erschreckte keines Todes Grauen!
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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II.
Wer dich in hehren Kriegerschmuck gesehen,
Vom gold’nen Helm die Lorbeerreiser winken,
In deiner Hand die Siegerwaffe blinken,
Nicht möglich war es: dir zu widerstehen!
Und wer den Helden sah zur Gottheit flehen,
In Geistesdemuth auf die Kniee sinken,
Sein blaues Aug des Himmels Abglanz trinken
Der mußte in Verehrung übergehen!
Und ach du mußtest mir so schnell entschwinden –
Du schöner Stern in meinem armen Leben!
Und ich muß tief des Unglücks Nacht empfinden! –
Ach meine Ruhe kann ich nimmer finden,
Und Sehnsucht ist fortan mein einzig Streben,
Und du wirst nie aus meinen Herzen schwinden!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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III.
Der Sonne gleich, die Licht und Wärme spendet,
Bist du der lichte Stern in meinem Leben;
Nur du allein kannst Seligkeit mir geben,
Wenn liebend sich zu mir dein Auge wendet!
Ob auch der Himmel seine Blitze sendet,
Ob auch der Erde trugvoll falsches Streben,
Ob alle Mächte feindlich sich erheben,
Ob auch der Tod einst meine Tage endet,
Die wahre, treue Liebe sieget immer! –
So sei auf ewig denn der Bund geschlossen
Nicht nur für dieser Erde dunkles Walten!
Und so wie in des Glückes frohem Schimmer
Von Amors süßer Zaubermacht umflossen
Besieg’ ich alle feindlichen Gewalten.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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IV.
Vor deiner Allmacht sink’ o Gott ich nieder
Vor dir will ich hinfort im Staube knieen;
Mein Herz soll stets voll reiner Andacht glühen
Und durch die Seele hallt dein Lob mir wieder!
In Glück und Freude beben meine Glieder,
Die Leiden und die Schmerzen, sie entfliehen;
Ich bin befreit von Kummer und von Mühen
Und durch die Seele tönen reine Lieder.
O Gott, mein sehnend Herz hast du erhöret!
Der Liebe höchstes Gut hast du gewähret;
Mein Herz ist nicht mehr einsam und verlassen;
Denn Er ist meines Lebens sel’ge Wonne
Und meines Daseins strahlend helle Sonne
Er ohne den ich leidend müßt’ erblassen!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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