08.08.2025, 13:22
Arno Nadel
1878 - 1943
Die Zeiten der Liebe
Als ich bei dir, mein Lieb, so ruhig saß,
Die Sonne schien ins freundliche Gemach,
Der Teppich seine Weise zierlich sprach,
Ich schauerte in neuem Übermaß.
Ein kranker Knabe war ich, der genaß,
Und kraftentspannt im Garten Beeren brach.
Der warme Strahl auf meinen Scheitel stach,
Es drang der Lebensquell aus Luft und Gras.
Und plötzlich war es lieber Nachmittag.
Sie waren alle fort, ich blieb zu Haus;
Ich sah mich um, geborgen, ohne Graus. -
Dann war ich alt, in weißem Frieden lag
Die Welt, und ihre Weihe war die gleiche,
Die lieblich mich umfing in deinem Reiche.
1878 - 1943
Die Zeiten der Liebe
Als ich bei dir, mein Lieb, so ruhig saß,
Die Sonne schien ins freundliche Gemach,
Der Teppich seine Weise zierlich sprach,
Ich schauerte in neuem Übermaß.
Ein kranker Knabe war ich, der genaß,
Und kraftentspannt im Garten Beeren brach.
Der warme Strahl auf meinen Scheitel stach,
Es drang der Lebensquell aus Luft und Gras.
Und plötzlich war es lieber Nachmittag.
Sie waren alle fort, ich blieb zu Haus;
Ich sah mich um, geborgen, ohne Graus. -
Dann war ich alt, in weißem Frieden lag
Die Welt, und ihre Weihe war die gleiche,
Die lieblich mich umfing in deinem Reiche.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.