31.08.2024, 09:08
In Pisa
Krankheit
Wild braust Südwestwind; spukhaft im Kamine
Erwacht ein Wimmern; Tür und Fenster streben
Aus Füg’ und Angel; ein gespenstisch Leben
Durchtobt das Haus, als würd’ es zur Ruine.
Aufflackert jäh des Krankenbetts Gardine
Scheu flackt das Lampenlicht, als wollts entschweben;
Und, daß dein Lebensflämmchen selbst ein Beben
erfaßt, verrät mir deine Leidensmiene.
Nun legt der Aufruhr sich in Haus und Gassen,
Glatt wieder fließt der Arno und gelassen;
Nur deiner Adern Flut noch jagt im Sturme.
Ich sitze still bei dir; doch tönt vom Turme
Zu San Pietro hohl der Ruf der Glocken –
Zuckt bang mein Herz, daß mir die Pulse stocken.
Tod
Zu Ende ging die Nacht, am Äthersaume
Brach matt die Dämmrung an; doch du, die immer
Mit Ungeduld ersehnt des Tages Schimmer,
Lagst teilnahmslos in deiner Kissen Flaume.
Da zuckte leis dein mund, umher im Raume
Wie grüßend wandtest du des Auges Flimmer,
Riefst teure Namen, froh, als trät ins Zimmer
Manch lieber Gast längst nur erblickt im Traume.
Entzückt vernahmst du sel’ge Harmonien,
Sahst hold vor dir verklärte Blumenwiesen,
Und lächelnd dann entwalltest du auf diesen. –
Ich aber lag gebrochen auf den Knien,
Die Arme nachgestreckt mit glühndem sehnen,
Und flehte fruchtlos: Bleib! mit tausend Tränen.
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Krankheit
Wild braust Südwestwind; spukhaft im Kamine
Erwacht ein Wimmern; Tür und Fenster streben
Aus Füg’ und Angel; ein gespenstisch Leben
Durchtobt das Haus, als würd’ es zur Ruine.
Aufflackert jäh des Krankenbetts Gardine
Scheu flackt das Lampenlicht, als wollts entschweben;
Und, daß dein Lebensflämmchen selbst ein Beben
erfaßt, verrät mir deine Leidensmiene.
Nun legt der Aufruhr sich in Haus und Gassen,
Glatt wieder fließt der Arno und gelassen;
Nur deiner Adern Flut noch jagt im Sturme.
Ich sitze still bei dir; doch tönt vom Turme
Zu San Pietro hohl der Ruf der Glocken –
Zuckt bang mein Herz, daß mir die Pulse stocken.
Tod
Zu Ende ging die Nacht, am Äthersaume
Brach matt die Dämmrung an; doch du, die immer
Mit Ungeduld ersehnt des Tages Schimmer,
Lagst teilnahmslos in deiner Kissen Flaume.
Da zuckte leis dein mund, umher im Raume
Wie grüßend wandtest du des Auges Flimmer,
Riefst teure Namen, froh, als trät ins Zimmer
Manch lieber Gast längst nur erblickt im Traume.
Entzückt vernahmst du sel’ge Harmonien,
Sahst hold vor dir verklärte Blumenwiesen,
Und lächelnd dann entwalltest du auf diesen. –
Ich aber lag gebrochen auf den Knien,
Die Arme nachgestreckt mit glühndem sehnen,
Und flehte fruchtlos: Bleib! mit tausend Tränen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.