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Der umschlossene See
#1
Der umschlossene See

Wenn ich die Wellen so im Rudern schlage,
Ich mir in wehmuthsvoller Brust wohl sage:
Wie ausgangslos der See ist hingegossen,
So ist mein Lebensbett auch rings umschlossen.

Ich kaum den Blick hinaus zu werfen wage,
Weiß nicht, obs draußen nachte oder tage;
Das halbe Leben ist mir so verflossen,
Ich habe freien Ausflug nie genossen.

Und seh’ ich fernher wohl die Sterne kommen,
Die Kraniche des Nordens Winter fliehen,
Dann fühl’ ich mich im Busen bang beklommen,

Ich möchte fernhin nach den Wandrern ziehen;
Allein der See ist nirgend, nirgend offen,
Kein muntrer Bach läßt irgend Ausweg hoffen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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