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Sonnets 068
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England


LXVIII.

Thus is his cheek the map of days outworn,
When beauty lived and died as flowers do now,
Before the bastard signs of fair were born,
Or durst inhabit on a living brow;
Before the golden tresses of the dead,
The right of sepulchres, were shorn away,
To live a second life on second head;
Ere beauty's dead fleece made another gay:
In him those holy antique hours are seen,
Without all ornament, itself and true,
Making no summer of another's green,
Robbing no old to dress his beauty new;
And him as for a map doth Nature store,
To show false Art what beauty was of yore.


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#2
Übersetzung von

Terese Robinson
1873 – 1933


So ist sein Antlitz Bild aus alten Tagen,
Da Schönheit wuchs und starb, wie’s Blumen tun,
Eh’ diese Bastardzeichen sie getragen,
Die jetzt auf den lebendigen Stirnen ruhn;
Eh’ man der Toten gold’nes Haar geraubt,
Die Gräber schändend, und es leben ließ
Ein zweites Mal auf einem zweiten Haupt,
Sich schmückend mit der toten Schönheit Vließ.
In ihm erneuen sich die heiligen Stunden
Prunkloser Zeit, in ihm, der echt und treu,
Sich nie den Lenz aus Andrer Grün gewunden,
Sich nie geschmückt mit alter Schönheit neu.
Ihn stellt Natur als lebend Beispiel dar,
Zeigt falscher Kunst was echte Schönheit war.




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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



LXVIII.

So ist sein Angesicht die Karte voriger Zeiten,
Da Schönheit, wie jetzt Blumen, lebt’ und starb;
Eh’ man um jene Heuchelaußenseiten
Für Stirnen Lebender sich noch bewarb:

Eh’ man der Toten goldne Locken stahl,
Das Eigentum der Gräber zu beleben
Auf einem zweiten Haupt zum zweiten Mal,
Eh’ toter Reiz sein Vlies zu andrer Putz gegeben.

Er zeigt der alten heiligen Tage Bild,
Der lautern, zieratlosen, ungemischten,
Die nicht in welker Sommer Grün gehüllt,
Mit altem Raub die Schönheit neu erfrischten:

Und ihn als reiche Kart’ entwarf Natur,
Dem Schein zu zeigen erster Schönheit Spur.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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