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Sonett des Lyrikers
#1
Sonett des Lyrikers

Zu schmal ist meines Dichterhauses Schwelle,
Die Thür zu niedrig. Des Gewandes Falten
Muß selbst die Lyrik eng zusammenhalten,
Will sie besuchen mich, die sonnighelle.

Doch für mein Ideal, für die Novelle
Ist schon die Thür zu eng. Romangestalten
Seh ich vom Fenster aus in Massen schalten
Und kann sie bannen nicht in meine Zelle.

Ich seh vom Fenster sie mit epischen schritten
Die Gasse schreiten, ihre Heldenglieder,
Manch Dulderantlitz, das viel Leid erlitten.

Und da ich unlängst riß die Pfosten nieder,
Eintrat ein Held zu mir mit wuchtigen Tritten,
Wie ich's ersehnt - und sang mir Liebeslieder!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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