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Als er einsmalen bei gar schönem Wetter ...
#1
Johann Rist
1607 – 1667


Als er einsmalen bei gar schönem Wetter auf seinem Parnaß
sitzend von ganzem Herzen bekümmert war


Wie bin ich itzt auf dir so traurig, mein Parnaß ?
Das Wetter ist ja gut, es machet gleichsam lachen
Die Wiesen, welche stehn geziert mit tausend Sachen.
Dich selber schmückt ein lichtgrüner Rock von Gras.

Der Acker nah hiebei wird nicht für Hitze blass,
Der Himmel ist fein klar. Was soll ich gleichwohl machen ?
Ich fühle ja mein Herz für Angst und Trauren krachen.
Mir schmecket gar kein Brot, auch wünsch ich mir kein Glas.

Wie? schöner Elbe-Strom, dass ich auch dich muss scheuen
Wie? leichtes Feder-Volk, kannst du mich nicht erfreuen?
Ach nein! Noch Kastalis, noch das begrünte Feld,

Noch dieser schöne Fluss, den Dafnis oft gepriesen,
Noch du Parnassus selbst mit deinen bunten Wiesen
Gefallen mir. Warum? Ich hass itzt gar die Welt.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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