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Hass
#1
Rudolf Leonhard
1889-1953

Hass

Vor einer Stunde begann es zu nachten;
wir haben wieder kein Licht bekommen.
Da ist in uns der Hass erglommen
gegen die, die uns so tierisch verachten.

Die uns wie Tiere ins Dunkel sperren,
ins Dunkel schmeißen, wenn wir uns regen.
Es gibt kein Licht. Wir müssen uns legen,
die Decken um unsern Hass her zerren.

Wir gehen schlafen mit unserm Hass,
der wird im Schlafe Wurzel schlagen
und unterm Traume wachsen wie Gras

und nach dem Traum
wie ein Riesenbaum
große rote Früchte tragen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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