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Aus "Asphodil": Mein lieber Schläfer,
#1
Isolde Kurz
1853 - 1944


Aus "Asphodil"

Mein lieber Schläfer, wie des Todes Binde
Dich leise deckt, als sei dein Schlaf nicht tief!
Als könnt' ich, wenn ich dich beim Namen rief,
Noch hoffen, daß ich einst die Antwort finde!

Und welches Bild hat meinem großen Kinde
Den Sinn umgaukelt, bis es fest entschlief?
Das Leben legte seinen Adelsbrief
Aufs Antlitz ihm und schwang sich in die Winde.

O wohl, gelächelt hast du, Lieb, im Scheiden!
Das meinst du, soll auch mir zum Trost gedeihn?
Muß ich zum erstenmal ein Gut dir neiden?

War doch dein Kämpfen und dein Wagen mein,
Und willig trug ich alle deine Leiden,
Soll nur dein Friede nicht der meine sein?


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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