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Der 29. Liebes-Kuss
#1
Der XXIX. Liebes-Kuss
Di Sulamithin


Ich suchte bei der Nacht im Bett aus Libes-brand,
Den meine Seele libt, ob er mir beigewand?
Ich suchte Flammen-vol, den ich doch (Ach!) nicht fand.
Drauff ward ich höchst-bestürtzt, mich schmertzte dise Schand:

Ich lauff und suche ihn in Gassen auff dem Land;
Und traff ihn doch nicht an. Als ich herum gerannt,
Siht mich das Wächter-volk. Nach dem der Mund genant,
Den Seel und Geist verehrt, (Ach!) ist er unbekand.

Wi ich von ihnen weg, ward mir mein Lib gesand;
Ich griff und faste ihm die Perlen-zarte Hand,
Ich küß und laß ihn nicht. So lang ein Diamant,
So lange Pfritsch und Pfeil ein Schütz und Jäger spant:

So lang erzilet auch im ewig-neuen Stand
Den Zukker-rosen-stokk mein Libes-aleband.



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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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