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Held-Marbach, Klara: Wie ist der Schmerz
#1
Klara Held-Marbach
1824 - 1893



Wie ist der Schmerz

Wie ist der Schmerz so reich an Glanz und Tönen,
Wie rauscht so voll dahin der Klagen Macht;
So düster ist, so schaurig keine Nacht,
Daß uns das Lied nicht sollt mit ihr versöhnen.

Doch kommt das Glück, mit Blumen uns zu krönen,
Und drängt es uns tief aus des Herzens Schacht
Zu zeigen jubelnd unsre reiche Pracht, -
Da fehlt das Wort zum Preise all des Schönen.

Er rollt sich auf in schimmernd reichen Bildern,
Was unsre Brust bedrückt als schwere Last;
Das Wort entquillt ihr leicht, den Gram zu mildern.

Doch wenn uns glühend auch der Wunsch erfaßt
Zu künden unser Glück, - die Farb' erblaßt, -
Die Kraft gebricht, was uns bewegt, zu schildern.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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