Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der versiegte Brunnen
#1
Der versiegte Brunnen

Dein Brunnen steht versiegt vor lauter Steinen,
Die meine blinde Hand hinunterrollte,
Bis es in seinen süßen Tiefen grollte
Und heimlich klang wie unterdrücktes Weinen.

Der liebste Spiegel auf der Erde wollte
Mein Bild nur noch zerrissen wiederscheinen.
Ich trüg's nicht lang, wenn's in der Einzigeinen
Nicht wieder ganz im Blicke zittern sollte.

O laß mich bald, und wenn die Hände bluten,
Dir Stein um Stein aus deinem Innern heben,
Damit die klaren Wasser wieder fluten,

In frischem Drange mir entgegenbeben,
Und wir, die lang in sich verödet ruhten,
Uns neu vereinigen zu vollem Leben!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: