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Tideböhl, Arnold von: O wie viel Sehnsucht stirbt in einem Blick
#1
Arnold von Tideböhl
1818 - 1883


O wie viel Sehnsucht stirbt in einem Blick,
Da mein Aug' sich in Deinem Aug' bespiegelt,
Welch ein Verlangen, brausend, ungezügelt,
Schmilzt hin zur Ruh' in Deines Kusses Glück!

Doch ach, es rächt sich ewig das Geschick!
Dein Blick die Sehnsucht neu beflügelt
Und das Verlangen brauset, neu entriegelt
Vom Kusse, den Du glühend gabst zurück!

Bleich ist die Rose, roth die Lilie worden,
Doch ist verschönt nur beider Blütenprangen -
Wird sie des Abendrothes Glühn ermorden?

O nein! Die Ros' ersteht von ihrem Bangen,
Zu horchen Zephirs schmeichelnden Accorden
Und Lilie schwankt in glühendem Verlangen. -


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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