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Schack, Adolf Friedrich von: Wie lieblich ruht es sich in Sommernächten
#1
Adolf Friedrich von Schack
1815 - 1894

Sonett

Wie lieblich ruht es sich in Sommernächten,
Wenn durch das Laub, wo träumend Vögel singen,
Der Westwind rauscht, als ob auf Mondlichtschwingen
Von fernen Welten Geister Grüße brächten!

Adele wiegt mich sanft mit ihrer Rechten
Und, wie wir fest uns aneinander schlingen,
Umwallen uns mit schwarzen Lockenringen
Langfließend ihres Haars gelöste Flechten.

Schlaf, heil'ger Schlaf! laß deine Murmelquellen
Melodisch rauschend unser Haupt umspülen,
Und trag' uns fort auf ihren Schaukelwellen

Ins Meer des Traums, daß nach dem Tag, dem schwülen,
Wir uns in seinen frischen, dämmerhellen,
Von Mondenglanz erfüllten Grotten kühlen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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