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Nachtigall
#1
Nachtigall

Als von des Schmerzes Uebermacht bezwungen,
Zusammen brachen meine müden Glieder,
Da mit dem süßen Wohllaut ihrer Lieder
Hat mich die Nachtigall in Schlaf gesungen.

Nun bin ich frisch vom Lager aufgesprungen,
Den Garten eil' ich suchend auf und nieder;
Allein umsonst, auf flüchtigem Gefieder
Hat sich die Sängerin empor geschwungen.

Tief innen nur in meiner Seele Grunde,
Da tönt mir noch ein Echo ihrer Klänge
Und träuft wie Balsam leis in meine Wunde.

Gleichgiltig geh' ich durch die taube Menge,
Denn mit den Göttern fühl' ich mich im Bunde,
Und von der Lippe perlen mir Gesänge.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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