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Die Wollust
#1
Die Wollust

Die Wollust spricht, die reizendste der Frauen:
„Verlarvt hab’ ich zu täuschen stets gewusst;
Mich sucht der Mensch mit sinnbetörter Brust,
Vergebens warnt ihn ein geheimes Grauen.“

„Er folgt mir, lüstern, meinen Reiz zu schauen;
Ich locke; seiner nimmermehr bewusst
Umfängt er mich zu üppig sünd’ger Lust
Im trauten Dunkel rosenduft’ger Auen.“

„Die Larve fällt, da mir der Sieg gelungen;
Der Thor erkennt mich nun — die ihn entzückt,
Ist seine Feindin, hält ihn fest umschlungen.“

„Er will entfliehen; doch zu spät! Gezückt
Hat meine Hand den Dolch, vom Tod gedungen,
Schon hab’ ich ihm den Stahl ins Herz gedrückt.“
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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