Gertrud Kolmar
Gertrud Chodziesner
1894 – 1943
Ich kehre müde heim in später Stunde.
Die Straßen schimmerlos, verwölkt die Sterne,
Das Nächste weit, gespenstisch nah die Ferne
Und schreckhaft gellend das Gebell der Hunde.
Es sitzt ein Haus geduckt am Himmelsgrunde
Im tiefen Bläulichgrau gleich schwarzem Kerne;
Ein gold'nes Fenster bei sich als Laterne,
Durchspäht's die nächtlich engbegrenzte Runde.
Rings Niemandsland an namenlosen Wegen.
So denk' ich denn, daß Deinem Dorf entgegen
Mit meinem Schuh das liebste Mädchen schreitet,
Daß heut' die Pascher du beschleichen müßtest
Und, wie du droben dich zum Gange rüstest,
Dein Licht mich schaut, mir zustrebt und mich leitet.
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Gertrud Chodziesner
1894 – 1943
Ich kehre müde heim in später Stunde.
Die Straßen schimmerlos, verwölkt die Sterne,
Das Nächste weit, gespenstisch nah die Ferne
Und schreckhaft gellend das Gebell der Hunde.
Es sitzt ein Haus geduckt am Himmelsgrunde
Im tiefen Bläulichgrau gleich schwarzem Kerne;
Ein gold'nes Fenster bei sich als Laterne,
Durchspäht's die nächtlich engbegrenzte Runde.
Rings Niemandsland an namenlosen Wegen.
So denk' ich denn, daß Deinem Dorf entgegen
Mit meinem Schuh das liebste Mädchen schreitet,
Daß heut' die Pascher du beschleichen müßtest
Und, wie du droben dich zum Gange rüstest,
Dein Licht mich schaut, mir zustrebt und mich leitet.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.