09.07.2025, 10:55
Mitleid
Medea stehet hoch im Drachenwagen,
Und raubt aus Gattenhaß der Kinder Leben;
Die Mutterarme unnatürlich streben,
Die Wunde in das tiefe Herz zu schlagen.
Johannes Haupt sieht man die Jungfrau tragen,
Und ihre Glieder nicht vor Schauder beben;
Des Greises Blicke Tod und Nacht umschweben,
In ihnen glänzt frohsinniges Behagen.
In Stein sind diese Bilder ausgehauen,
Und Menschen freuen sich sie anzuschauen.
Was ists, das hin zu Gräuelthaten ziehet?
Das Mitleid ist es, das das Herz durchglühet,
Und im gespensterartig fintren Grauen
Noch sanft wie Blume süßer Wehmuth blühet.
.
Medea stehet hoch im Drachenwagen,
Und raubt aus Gattenhaß der Kinder Leben;
Die Mutterarme unnatürlich streben,
Die Wunde in das tiefe Herz zu schlagen.
Johannes Haupt sieht man die Jungfrau tragen,
Und ihre Glieder nicht vor Schauder beben;
Des Greises Blicke Tod und Nacht umschweben,
In ihnen glänzt frohsinniges Behagen.
In Stein sind diese Bilder ausgehauen,
Und Menschen freuen sich sie anzuschauen.
Was ists, das hin zu Gräuelthaten ziehet?
Das Mitleid ist es, das das Herz durchglühet,
Und im gespensterartig fintren Grauen
Noch sanft wie Blume süßer Wehmuth blühet.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.