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Schoch, Johann Georg: An einen klaren Brunnen
#1
An einen klaren Brunnen


Du gar-zu klarer Quell, noch heller als Cristal,
Fur dem das Spiegel-Glaß nicht blank genung zu achten;
Wein sollte von dir geh’n; Ich wil dir morgen schlachten
Den jüngsten Ziegen-Bock aus meinem Geißenstall,

So kaum an Hörnern kan die Kränze tragen all’,
Der geul und stößig ist; doch wenn man’s wil betrachten,
So hilfft ihn nichts der Muth, den ihm die Jahre brachten,
Dieweil er färben soll den frischen Uberfall.

Der Himmel liebe dich, dich brenne keine Gluth,
Weil du die Rinder tränkst, wenn sie nach Hause gehen
Und ihn’ der laue Tag das Joch vom Halse thut.

Durch mich solst du so hoch für andern Quellen stehen
So hoch der laute Quel sich durch die Röhren zwingt,
Und lieblich umb und umb aus holen Steinen springt.
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