13.02.2024, 10:59
An Elisa, als Sie mir ihr Bild wegnahm.
(Nach Christian von Hofmannswaldau.)
Gewaltsam nahmst Du mir Dein Bildniß aus der Hand,
Nicht länger dieses Kleinod mir zu lassen.
Ach, ich kann nimmer den Gedanken fassen,
Zu missen dieses theu're Liebes Pfand,
Nach dem mein Aug' so oft sich hingewandt,
Saß ich im Stillen einsam und verlassen.
Was kehrte Deine Liebe so in Haffen,
Berriß so streng' ihr schön geschlung’nes Band?
Doch hast Du mir entzogen gleich Dein Lieben,
Wird sich vermehren nur nach Dir mein Sehnen,
Dem Aug' entstürzen unaufhaltsam Thrånen,
Weil so Elisa konnt' den Freund betrüben.
Daß Du mir raubst Dein Bild muß ich verschmerzen:
Der Hand hast Du’s geraubt — doch nicht dem Herzen.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.