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Das beglückende Unglück
#1
Das beglückende Unglück


Es dunken uns zwar schwer die Kreuz- und Trübsalzeiten,
Jedoch sie nach dem Geist sehr nutzlich seind und gut,
Dieweil, den Palmen gleich, der christlich Heldenmut
sich schwinget hoch empor in Widerwärtigkeiten.

Man pflegt mit großer Müh die Kräuter zu bereiten,
Eh man das Öl erlangt, der Kräuter Geist und Blut;
Man brennt und läutert sie bei mancher heißer Glut.
So will uns Gottes Rat auch zu der Tugend leiten.

Es muß das Spiegelglas sehr wohl geschliffen sein,
Sonst ist es nicht gerecht und wirfet falschen Schein.
Der Mensch, in dem sich Gott bespiegelt, soll er leuchten,

So muß durch Kreuzesstahl er werden zugericht.
Allein in Unglücksnacht sieht man das Licht im Licht.
Uns nutzt das Kreuz als wie dem Feld das Taubefeuchten.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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