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Fernando Pessoa: 35 Sonnets 14
#1
Portugal 
Fernando Pessoa
1888 - 1935 Portugal


XIV.

We are born at sunset and we die ere morn,
And the whole darkness of the world we know,
How can we guess its truth, to darkness born,
The obscure consequence of absent glow?

Only the stars do teach us light. We grasp
Their scattered smallnesses with thoughts that stray,
And, though their eyes look through night's complete mask,
Yet they speak not the features of the day.

Why should these small denials of the whole
More than the black whole the pleased eyes attract?
Why what it calls "worth" does the captive soul

Add to the small and from the large detract?
⁠So, put of light's love wishing it night's stretch,
⁠A nightly thought of day we darkly reach.



XIV.

Gebor'n zur Nacht, stirbst du vorm Morgengrauen
und lernst hier alle Finsternisse kennen.
Wie könntest du denn je die Wahrheit schauen,
sahst du, des Dunkels Kind, das Licht nie brennen.

Nur Sterne lehren uns das Licht. Wir greifen,
wo einer durch die Maske blinzeln mag,
nach Kleinigkeiten. Die Gedanken streifen,
doch sprechen diese Sterne nicht vom Tag.

Das Kleinste leugnet Größtes hier nach Kräften!
Warum zieht nicht das Schwarz die Augen an,
will sich die Seele an das Kleine heften,
dass sie sich aus dem Ganzen lösen kann?
Lass ab vom Licht, lass dich von Nacht durchdringen.
Der Traum vom Tag wird auch nur Dunkel bringen.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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