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Sonnets 069
#1
William Shakespeare
1564 – 1616 England


LXIX.

Those parts of thee that the world's eye doth view
Want nothing that the thought of hearts can mend;
All tongues, the voice of souls, give thee that due,
Uttering bare truth, even so as foes commend.
Thy outward thus with outward praise is crown'd;
But those same tongues that give thee so thine own
In other accents do this praise confound
By seeing farther than the eye hath shown.
They look into the beauty of thy mind,
And that, in guess, they measure by thy deeds;
Then, churls, their thoughts, although their eyes were kind,
To thy fair flower add the rank smell of weeds:
But why thy odour matcheth not thy show,
The solve is this, that thou dost common grow.


.
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#2
Übersetzung von
Terese Robinson



LXIX.

Daß deinem Äußern keine Tugend fehle,
Die Menschenherzen hin zum Guten lenkt,
Sagt jede Zunge dir (der Laut der Seele),
Und Wahrheit ist’s, die selbst dein Feind dir schenkt.
Dein Äußres trägt des äußern Ruhmes Krone,
Doch jene, die dein Lob verkünden laut,
Sie sprechen heimlich oft mit leisem Hohne,
Wenn tiefer sie als nur ihr Aug’ geschaut.
Sie forschen nach der Seele Lieblichkeit
Und messen sie an deiner Taten Güte
Und denken, zeigt ihr Blick auch Freundlichkeit,
Daß geil wie Unkraut duftet deine Blüte.

Der Grund, daß so verschieden Duft und Schein:
Wer bei gemeinem wächst, macht nicht gemein.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis



LXIX.

Nichts fehlt den äußern Gaben, die dem Licht
Du zeigst, das Menschenwitz verbessern könnte;
Wie aller Mund, durch den die Seele spricht,
Ja selbst dein Feind dies wahre Lob dir gönnte.

So wird für äußern Reiz dir äuß’rer Lohn;
Doch eben jener Mund, der, was dein eigen
Dir gab, zerstört dies Lob aus anderm Ton,
Und spüret weiter als die Augen reichen.

In deiner Seele Schönheit tauchen sie;
Die mißt Vermutung ab nach deinen Taten:
Kargmütig, augengütig hauchen sie
Auf deinen Blumenflor des Unkrauts geilen Schwaden.

Doch daß dein Duft nicht gleich dem Augenschein,
Daran ist schuld: du machst dich selbst gemein.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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