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Sonnets 028
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Registriert seit: Jan 2007
13.08.2007, 01:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.02.2023, 14:52 von ZaunköniG.)
William Shakespeare
1564 – 1616 England
XXVIII.
How can I then return in happy plight,
That am debarr'd the benefit of rest?
When day's oppression is not eased by night,
But day by night, and night by day, oppress'd?
And each, though enemies to either's reign,
Do in consent shake hands to torture me;
The one by toil, the other to complain
How far I toil, still farther off from thee.
I tell the day, to please them thou art bright
And dost him grace when clouds do blot the heaven:
So flatter I the swart-complexion'd night,
When sparkling stars twire not thou gild'st the even.
But day doth daily draw my sorrows longer
And night doth nightly make grief's strength seem stronger.
.
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Registriert seit: Jan 2007
Übersetzung von
Terese Robinson
XXVIII.
Wie kann ich jemals wieder glücklich werden,
Wenn mir der Ruhe sanfte Tröstung fehlt?
Wenn nachts mich foltern meines Tags Beschwerden,
Der Tag bei Nacht, die Nacht am Tag mich qüält?
Wenn beide, um gewaltsam mich zu plagen,
Sind sie auch Feinde, sich die Hand gereicht,
Mit Arbeit drückt der Tag, die Nacht mit Klagen,
Mit Sehnsucht, ach, nach dir, der fern entweicht?
Ich sag’ dem Tag, du seist für ihn so licht,
Du schmücktest ihn, wenn ihn Gewölk umdunkelt,
Und schmeichlerisch mein Mund der Nacht verspricht,
Du wolltest leuchten, wenn kein Stern mehr funkelt.
Doch täglich scheint der Tag mein Leid zu dehnen,
Und nächtlich stärkt die Nacht mein nach dir Sehnen.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Registriert seit: Jan 2007
In der Übersetzung von
Johann Gottlob Regis
XXVIII.
Wie soll es dann nun besser mit mir werden,
Wenn mir der Ruhe Wohltat bleibt versagt?
Wenn Nacht nicht heilen will des Tags Beschwerden,
Und Tag an Nacht, und Nacht am Tage nagt?
Wenn jedes zwar dem Reich des andern gram,
Nur mich zu martern sich die Hände reicht,
Der Tag mit Müh, die Nacht mit Seelengram;
Daß all mein Mühen nur mich weiter von dir scheucht.
Dem Tag zu kosen sag’ ich, du bist klar,
Du zierst ihn, wenn am Himmel Wolken dunkeln:
Dann schmeichl’ ich auch der Nacht im Rabenhaar,
Daß du den Abend stirnst, wenn keine Sterne funkeln.
Doch täglich länger spinnt der Tag mein Leid;
Allnächtlich enger schnürt die Nacht mein Folterkleid.
.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Registriert seit: Jan 2007
Übersetzung von
Max Josef Wolff
XXVIII
Wie kann ich denn zu altem Frohsinn kehren,
Da mir das Labsal süßer Ruhe fehlt,
Die Nächte nur die Last des Tages mehren
Und Tag und Nacht der gleiche Schmerz mich quält?
Die beiden alten Feinde, sie vereinen
Zu meiner größten Qual sich Hand in Hand:
Der Tag mit Mühsal und die Nacht zu weinen,
Daß jeder Schritt mich weiter von dir bannt.
Den Tag will ich versöhnen mit der Kunde,
Du seist sein Schmuck in dunkler Wolken Graun,
Dann schmeichle ich der Nacht schwarzäug'ger Stunde,
Du leuchtest ihr, wenn sonst kein Stern zu schaun.
Doch jeder Tag mehrt nur der Schmerzen Zahl,
Und jede Nacht schafft größer meine Qual.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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