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Nachtwind-Impression - Druckversion

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Nachtwind-Impression - Salamandra - 01.07.2007

Wie Nachtwind, der durch tote Gärten streift,
so liegt die Finsternis auf unsren Seelen.
Wie leicht es ist, den lichten Tag zu stehlen?
Und unser Hoffen schimmert grambereift.

Ein Tagesahnen aber läßt uns bleiben,
läßt uns die finstre Mitternacht durchweilen
läßt hoffen uns, daß doch die Stunden eilen,
den Wolken gleich, die über Himmel treiben.

So harren wir durch Nächte kalt und dunkel,
verlieren uns im irren Sterngefunkel.
Kein Abgrund, kein Erbarmen, das uns hält.

So harren wir und singen keine Lieder.
Wie fällt so rasch der Tau zur Erde nieder.
Oh Tag, wie schnell hast du den Sinn vergällt.


RE: Nachtwind-Impression - ZaunköniG - 03.07.2007

Hallo Salamandra,

Die Quartette finde ich sehr gelungen, vor allem 'grambereift' ist stark!
Leider fällt das Gedicht gegen Ende ab.

Sind mit dem Tau gefallene Sterne gemeint? Das wird nicht so richtig deutlich, zudem: Warum enttäuscht dich der Tag, wenn die Nacht (inklusive Sterne) nichts zu bieten hatte? Wie hat der Tag den Sinn vergällt?

LG ZaunköniG


RE: Nachtwind-Impression - Sneaky - 03.07.2007

Hallo salamandra,

ich sehs ähnlich wie zaunkönig, wobei ich auch in den Quartetten Unterschiede sehe. Das erste ist sehr stark, im zweiten geht mir ein wenig der Klang abhanden, weil die vier Reimworte sich in Vokalen und Konsonanten sehr ähneln. Dadurch wirds gedacht/gesprochen klanglich platter.

In der ersten Terzine frag ich mich, ob ein Abgrund halten kann?

Gruß

Sneaky


RE: Nachtwind-Impression - Salamandra - 02.09.2007

Lieber Zaunkönig! Lieber Sneaky!

Vielen Dank erst einmal für eure Kommentare.
Ich sehe auch, daß ich die Terzinen noch einmal überarbeiten muß. Im Augenblick des Schreibens denke ich zu wenig, und manchmal merkt man das eben.

In der Zeile "Kein Abgrund, kein Erbarmen, das uns hält" bezieht sich das "das uns hält" auf das Erbarmen.
Aber stimmt, das muß in seiner Bezüglichkeit deutlicher sein.


Viele Grüße,
Salamandra!