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2020 Triage - ZaunköniG - 23.03.2021 Triage I Die Zeit wird knapp, der Radius wird enger und mancher kennt es schon: Es ist als ob man einem wartenden Organempfänger sagt: "Sie sind noch nicht dran." Man hat den Job nicht ausgesucht, um Hilfe zu verweigern und sich ans eigne Scheitern zu gewöhnen. Um sich mit dem Gewissen zu versöhnen, den eignen Einsatz immer mehr zu steigern, muss irgendwann an seine Grenzen stoßen und manche Schwester wirkt so abgebrüht und hat sich selbst dabei nicht mehr erkannt. Die alte Leidenschaft wirkt so bemüht und die Begabtesten sind wie benommen. Nicht abgebrüht sind sie, doch ausgebrannt. II Die Blicke suchen nach der Handvoll Leben,. die übrig blieb in diesem Baum von Mann und wollen noch nicht seh'n, was nicht sein kann. "Tun Sie doch was! Es muss doch etwas geben. Die Wissenschaft ist heute doch so weit!" Dann Stille, wie ein tieffrequentes Dröhnen. Man kann sich an so etwas nicht gewöhnen. Was kann man sagen, außr "Tut mir Leid"? Was man auch sagt: es kann nicht überzeugen und so empfindet er 's als seine Pflicht, sich vorwurfsvollem Blick, zwar nicht zu beugen, doch man entzieht sich solchen Szenen nicht. Er wünscht den Angehörigen viel Kraft und weiß nicht, wie oft er das selbst noch schafft. . |