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Mary Ann Lamb: Helen - Josef Riga - 25.10.2020 Mary Ann Lamb (1764-1847) Helen High-born Helen, round your dwelling These twenty years I’ve paced in vain: Haughty beauty, thy lover’s duty Hath been to glory in his pain. High-born Helen, proudly telling Stories of thy cold disdain; I starve, I die, now you comply, And I no longer can complain. These twenty years I’ve lived on tears, Dwelling for ever on a frown; On sighs I’ve fed, your scorn my bread; I perish now you kind are grown. Can I, who loved my beloved But for the scorn ʽwas in her eyeʼ, Can I be moved for my beloved, When she ʽreturns me sigh for sighʼ? In stately pride, by my bed-side, High-born Helen’s portrait ’s hung; Deaf to my praise, my mournful lays Are nightly to the portrait sung. To that I weep, nor ever sleep, Complaining all night long to her – Helen, grown old, no longer cold, Said, ʽyou to all men I prefer.ʼ Mary Ann Lamb Helen Hübsche Helen, ich werd’ zählen Die zwanzig Jahre als Verlust. Schönheitshochmut, der niemand wohltut, Der blieb mir Liebhaber als Frust. Hübsche Helen, kannst erzählen Von den Freuden zu verwehr’n. Ich litt, ich brach, da gabst du nach. Nun kann ich mich nicht mehr beschwer’n. So mancher Lenz, tränenbekränzt, In deinen Blick den Zorn gemischt; Der Seufzer Not, das war mein Brot. Ich geh’, jetzt da dein Hohn erlischt. Kann ich dem Triebe meiner Liebe Noch folgen, wenn sie mich verhöhnt? Wird es noch einmal sein, wie keinmal, Wenn jetzt ihr Seufzen mich versöhnt? Am Ehrenplatz, da hing mein Schatz, Helens Bild bei meinem Bett. Zu hören mied es stets mein Lied, Gesungen traurig dem Porträt. Das hält mich wach, ich schluchze schwach, Nachts schwimme ich im Tränenmeer. Helen, jetzt alt, nicht länger kalt, Sagt: keinen And’ren will ich mehr! |