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Jane Taylor: The Violet - Josef Riga - 11.02.2016 Jane Taylor 1783 - 1824 The Violet Down in a green and shady bed, A modest violet grew, Its stalk was bent, it hung its head, As if to hide from view. And yet it was a lovely flower, Its colours bright and fair; It might have graced a rosy bower, Instead of hiding there, Yet there it was content to bloom, In modest tints arrayed; And there diffused its sweet perfume, Within the silent shade. Then let me to the valley go, This pretty flower to see; That I may also learn to grow In sweet humility. 1804 Das Veilchen Im Beet, in Schatten eingetaucht, Mocht’ wohl ein Veilchen stehn. Es stand gebeugt, es duckt’ sein Haupt, Als sollt’ man es nicht sehn. Es war noch immer liebenswert, Mit Farben hell und rein, Die schönste Laube hätt’s geziert, Statt hier versteckt zu sein. Doch war’s zufrieden, hier zu blühn, In farblich schlichtem Reiz, Um seinen milden Duft zu sprühn Im schattigen Abseits. Nun lasst mich gehn in dieses Tal Wo sich das Blümlein zeigt, Von dem ich lerne allzumal: Bedürfnislosigkeit. RE: Jane Taylor: The Violet - Sneaky - 11.02.2016 Hallo Josef, bis auf S 2 Z1 finde ich das gut übertragen. Dein "es war noch immer liebenswert" finde ich irritierend, gemeint ist doch, dass es "dennoch liebenswert" war. Der verträumte Klang des Originals ist in deiner Übertragung gut zur Geltung gebracht. Bescheiden duckt im Schattenbeet ein Veilchen sich ins Grün , als wollte es, wie es dort steht, sich fremdem Blick entziehn. Und doch war seine Blüte fein die Farben strahlten weit, es zierte selbst den schönsten Rain statt dieser Einsamkeit. Doch wars zufrieden dort im Beet, so simpel wie es stand, sein Duft, den sacht der Wind verweht, durchzog das Schattenland. So lasst mich hin zu diesem Tal das Blümchen dort zu sehn, dass ich es lerne allzumal in Demut dazustehn. RE: Jane Taylor: The Violet - Josef Riga - 12.02.2016 Hallo Sneaky, "noch immer liebenswert" habe ich im Sinne von "dennoch liebenswert" aufgefasst. Vielleicht habe ich bei dem "noch" an den Aspekt des Fragilen, des vom Verblühen bedrohten, gedacht. das wäre dann ein gewisser Anklang an den Vergleich, den die Autorin später zwischen dem Veilchen und sich selbst zieht. Deine Übersetzung finde ich übrigens untadelig. (Obwohl: "schief" ins Grün; ist zumindest eine Überraschung, tut dem Text aber gut, der ein wenig banal-sentimental daherkommt) Es gibt eine offensichtlich beliebte Vertonung dieses populären Liedchens, das gerne von High School Chören u. ä. gesungen wird (s. YOUTUBE). Manchmal kann man es nicht verstehen, was sich auf Dauer so alles auf der Agenda hält und was nicht, aber so ist es nun einmal. Rührseligst Josef RE: Jane Taylor: The Violet - Sneaky - 15.02.2016 Hallo Josef, das mit dem schiefen Veilchen ist beim zweiten Lesen mehr als naja. Danke für den Hinweis. Da mache ich dann Bescheiden duckt im Schattenbeet ein Veilchen sich ins Grün. "Manchmal kann man es nicht verstehen, was sich auf Dauer so alles auf der Agenda hält und was nicht, aber so ist es nun einmal." Liegt wohl daran, dass manche Gedichte trotz inhärentem Schmalz eben auch Charme haben. Sneaky |