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Rodenberg, Julius: Musikalische Sonette - ZaunköniG - 08.07.2024 Julius Rodenberg (eig. Levy) 1831 – 1914 Musikalische Sonette I. - Felix Mendelsohn-Bartholdy Durch meine Seele zieht das Lied vom Rheine, Der deutsche Sehnsuchtssang, halb Lust, halb Klage, Der gleich dem Strom im sanften Wogenschlage Melodisch fließt um schroffe Felsgesteine. Um alte Burgen, ganz bekränzt von Weine, Daraus mit blauem Auge blickt die Sage – Um dunkle Dome, die der fernen Tage Tiefernster Geist durchwallt im Dämmerscheine. Doch plötzlich welch ein Ton und welch ein Schimmern! Hörst Du nicht Harfen klingen über’m Strome? Siehst Du nicht goldnes Haar im Mondlicht flimmern? Und gingst Du selber nicht bei solchem Werben Der zaubrisch süßen Sommernachtsphantome, Wenn Du der Schiffer wärst, in Dein Verderben? . II. - Frederic Chopin - ZaunköniG - 04.01.2025 II. - Frederic Chopin Chaussee d’Antin, Parfüm und Brüssler Spitzen! Die Creme des Faubourg schmachtend hingegossen Und träumerisch vom Clair-Obscür umflossen, Auf schwellender Causeusen Damastsitzen. Und hier ein Herz, das krank in Fieberhitzen Verglüht, der Freuden satt, die es genossen – Und das die Nacht, die schwül sich rings geschlossen Noch einmal grell durchzuckt mit seinen Blitzen. Dieß ist der Hintergrund für mich, die Scene, So oft mich einer Deiner wilden Reigen Begeistert, und mich mahnt an die Arene. Ha, welch ein Schauspiel! – ihn vom Becher nippen Den gift’gen Rausch zu sehn, und sich verneigen Ein schmerzlich „ave Caesar“ auf den Lippen! . |