Herbstsonett - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Mitglieder-Areas (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=13) +--- Forum: Cameleons Cemenate (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=94) +--- Thema: Herbstsonett (/showthread.php?tid=319) |
Herbstsonett - cameleon - 29.01.2007 Herbstsonett Auf den Fenstersimsen duften Rosen, denen es an Dornen nicht gebricht. Herbst wirft erste Schatten, letztes Licht weilt, die müden Wangen zu liebkosen. Ehe es hinabsinkt, dein Gesicht - das in Wirklichkeit Erinnerung an die Zeit, da unsre Tage jung und so unbeschwert wie ein Gedicht - möcht ich halten dich mit meinen Händen. Doch den Weg zu dir verweht die Zeit. Manchmal denke ich, die Träume enden erst, wenn wir zum Abschied sind bereit. Deine Liebesworte, einst Legenden, atmen unerbittlich Endlichkeit. Karin Rohner 2003 eine Künstlerin, die meinem Gedicht einen schönen Rahmen gab: http://www.onlinekunst.de/herbstlyrik/rote_rose.html RE: Herbstsonett - cameleon - 29.01.2007 Warum ausgerechnet ein Herbstsonett zum Beginn? Weil ich den Herbst am meisten von allen Jahreszeiten liebe. Wenn die Sonne sich täglich tiefer neigt, beginne ich zu leben. Den Sommer bringe ich wie ein notwendiges Übel hinter mich. Nicht, dass ich nicht versucht hätte, mich mit ihm anzufreunden. Besonders in späteren Jahren. Denn als Kind ließ man mir keine Wahl. Ich wurde der Sonne, dem Sand, dem Strandleben ausgesetzt. Meine Mutter war eine Ostseenärrin und in der FKK-Hochburg Klingberg aufgewachsen... http://www.ostsee-leuchtturm.de/ RE: Herbstsonett - cameleon - 29.01.2007 Herbst-Rondeau Ich lieb den Herbst! Trauerbestückt er mich hingegen nicht entzückt. Als bunt würd ich ihn dir beschreiben. Ich möcht durch den Oktober treiben, als Blatt im Wind, durch nichts bedrückt, im Selbst getragen, ungebückt wandern, vom Herbstmond tief beglückt. Den Abschied lass ich vorerst bleiben. Ich lieb den Herbst! Wenn sich die Welt mit Fülle schmückt, und Adam mir die Äpfel pflückt vom hohen Baum, die wir dann reiben für Apfelstrudel, der in Scheiben die dunklen Tage überbrückt - lieb ich den Herbst! Karin Rohner 2003 dass ich das Rondeau fast genauso liebe, wie den Herbst, verdanke ich meinem Dichterfreund Don Quixote... er hat es mir durch seine Rondeaus so richtig schmackhaft gemacht... |