![]() |
|
Wasser ins Meer tragen - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonett-Archiv (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=126) +--- Forum: Sonette aus germanischen Sprachen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=394) +---- Forum: Deutsche Sonette (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=398) +----- Forum: Autoren Sa-Schl (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=632) +------ Forum: Conrad Schierenberg (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=747) +------ Thema: Wasser ins Meer tragen (/showthread.php?tid=31381) |
Wasser ins Meer tragen - ZaunköniG - 18.03.2024 Wasser ins Meer tragen I Prolog Nach Jahren da ich weder Wert noch Würde Der Sprache meiner Ahnen je bedacht Missbraucht die Dirne fand und ungeschlacht Ja auch den Dienst an ihr nur eine Bürde Erfuhr doch spät ich ihre hohe Macht Als raunend sie begann zu mir zu sprechen Bald allen Widerwillen sanft zu brechen Ach war sie schön die jetzt mein Herz entfacht! Und als ich ganz betört von Form und Klang Dem Worte lauschte das da schritt im Tanze Voll dunklen Sinns - befahl sie dass ich schriebe Ich folgte gern weiß wenig ob gelang Wie Wort sich fügt zur Zeile dann zur Stanze Du hältst die Ernte meiner tätigen Liebe. . RE: Wasser ins Meer tragen 002 - ZaunköniG - 19.08.2024 II Am Rand des Teiches birgt die schöne Schnecke Im Perlmutt-Zauber tödliche Gefahr Wird ihrer nur mein Fuß zu spät gewahr. Nach dumpfem Dämmern bei der Croton-Hecke Fahre ich (schnell auf die Klippe drängt Die Welle) aus in meinem brüchigen Nachen Und suche dass sich der mit zahnigem Rachen Von allen Fischen mir am Eisen fängt. Die harsche Sonne straft mit steilem Strahle Gleich giftig jener Frucht der Mancenillen Pulst nesselarmig weiter Schwarm der Qualle Wo jäh die Nacht fällt taub vom süßen Mohne Will mein Leib nur den Durst mit Brandwein stillen Dort überm Lager lauern Skorpione. RE: Wasser ins Meer tragen 003 - ZaunköniG - 17.12.2025 III Als mit den schweren Schiffen dir zum Orte Des sonnigen Windes und des Spiels gelang Zu fliehn da wurdest froh du aus dir klang Wie bunter Sphären Tanz der Sang im Worte. Betäubend dich doch bald die Luft umschlang Und die dich grüßten wandten hingegeben Erneut sich jenen Tönen zu die weben Den Tag so kurz die brünstige Nacht so lang. Verirrt im Zauber kleiner Blütengärten Erkennst du jäh beim Stamm des Mango-Baumes Den Einen den im Norden du vermisst Jung und voll Kraft - ersehnten Weg-Gefährten Wie er die süßen Früchte deines Traumes Dir unverwandt mit seiner Liebsten isst. |