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Ex Oriente - ZaunköniG - 18.03.2024 . Es scheint manch anderer glücklos und zu leiden Jedoch um mein Los bin ich zu beneiden Hab mich zwar grad wie Sisyphus zerschlissen Und zwölf Sonette meinem Hirn entrissen In sieben Nächten, das soll einer machen! Ich habe es gemacht und drum gut lachen. Wer tut nicht mal Vergebliches hienieden Wie tragisch es einst obigem Herrn beschieden. Derweil viel Schnee bestürmt die deutschen Lande Lieg ich am Roten Meer im warmen Sande Und rate jedem, der den Zaster hätte Mir’s gleich zu tun, doch ohne zwölf Sonette Die Plage wär, da keiner sie mag lesen Umsonst auch wie bei Sisyphus gewesen. . RE: Ex Oriente - ZaunköniG - 19.08.2024 Ras Banas. 1. Fassung Ich fuhr mit etwas Geld am End vom Jahre Ins Morgenland, besah mir das und dies Entdeckte dabei siebzehn Dromedare Im Sand stehn, nah beim Weg nach Berenice. Ob ich aus Sehnsucht wohl noch einmal fahre Der Dromedare wegen, die ich ließ? Sie käuten wieder – hinterm Wimpernhaare So schwer ihr Auge; ach, ich fand sie süß! Was fraßen sie denn bloß, es gab kein Gras Auch Wasser keins, nur Sand und ein paar Steine Bei Berenice am Rand von Ras Banas. Sie waren einsam aber nicht alleine Denn voller Liebe ging ich hin zu ihnen Und sah in ihre alt-ehrwürdigen Mienen. Ras Banas. 2. Fassung Ich machte mich mit Ras Banas bekannt Ein trauriger Ort ist das von wüster Leere Der heiß und steinig sich wie auch voll Sand Erstreckt paen-insulär zum Roten Meere Und fand Geschwister dort, so lang verloren Geglaubt, warf mich in Tränen hin und schrie: „Wie ihr, bin ich auch als Kamel geboren Euch sieht man’s an, bei mir nur merkt man’s nie Bis in uns eigener Einfalt ich was sage.“ Ein Dromedar besah mich lang und fest Sein Auge sprach: „Mensch, du bist eine Plage Wir sind o.k., - dir scheint zu sein beschwerlich Wir fressen Dornen, dass sich’s leben lässt Geh, mach dein Ding, du bist uns unerklärlich.“ RE: Ex Oriente - ZaunköniG - 06.09.2024 Gesalbt nur sieht sie die ägyptische Sonne Und Langeweile herrscht hier vor der Wonne Zuweilen lässt man sich Getränke reichen Doch sprechen tut man nur mit seinesgleichen. Die jungen Diener schauen unverwandt Auf diese Gäste aus dem Abendland Die sich zum Winter ihnen beigesellt Halb nackt und ohne Takt, - welch eine Welt! Die fremden Frauen zeigen fast die Brüste Bei ihren Herren weckt das keine Lüste Doch heimlich schaun die Diener zu den Schönen Hinüber, halb entsetzt, halb voller Sehnen So hoch für eines Musel-Mädchens Schoß Der Brautpreis, - Allah hilf, denn Du bist groß! |