Percy Bysshe Shelley: A Lament - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Andere lyrische Übersetzungen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=235) +--- Forum: Englische Lyrik (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=267) +---- Forum: Lyrik aus Großbritannien (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=271) +----- Forum: Späte Romantiker (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=344) +------ Forum: Percy Bysshe Shelley (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=287) +------ Thema: Percy Bysshe Shelley: A Lament (/showthread.php?tid=3038) |
Percy Bysshe Shelley: A Lament - Josef Riga - 26.09.2014 Percy Bysshe Shelley A Lament I O world! O life! O time! On whose last steps I climb, Trembling at that where I have stood before; When will return the glory of your prime No more - Oh, never more! II Out of the day and night A joy has taken flight; Fresh spring, and summer, and winter hoar, Move my faint heart with grief, but with delight No more - Oh, never more! Percy Bysshe Shelley Klage Ü: Josef Riga I Oh Leben, Welt und Zeit! Zum letzten Schritt bereit, Kam über deine Stufen zitternd her; Trag ich nochmals der Jugend schönes Kleid? Nie mehr - wohl niemals mehr! II So zwischen Tag und Nacht Ist alle Lust verflacht Am Mai, am Sommer und am Winter; schwer Wird jetzt mein Herz - sucht, was ihm Freude bracht' Nie mehr - wohl niemals mehr! RE: Percy Bysshe Shelley: A Lament - ZaunköniG - 28.09.2014 Hallo Josef, Die ersten Zeilen wirken bei Shelley auch durch ihre Einsilbigkeit. Die Betonung jeweils auf den beklagten World, Life, Time. Das zweisilbige Leben nimmt in deiner Übersetzung die Wucht, auch weil es auf der falschen Silbe betont ist. Eine Umstellung könnte helfen: Oh Leben! Welt! Oh Zeit! bzw. Oh Leben! Zeit! Oh Welt! In der zweiten Zeile glaube ich, dass er die letzten Schritte des Lebensweges meint, die ja deshalb so beklagenswert sind, weil sie aufs Ende führen. "Bereit" ist er ja gerade nicht, hier verkehrst du die Aussage des Gedichts geradezu ins Gegenteil. In Zeile 4 hast du das return unterschlagen. Es ist also nicht das ganze Leben träurig und hoffnungslos, sondern er trauert den glücklichen Stunden nach die er in seiner Blütezeit (der Prime) hatte. in der zweiten Stophe bist du wieder deutlich treuer Mal schauen, vielleicht wage ich auch einen Wurf. Liebe Grüße ZaunköniG RE: Percy Bysshe Shelley: A Lament - ZaunköniG - 28.09.2014 Klage I. Oh Welt, Oh Zeit, Oh Leben, meine Schritte streben dem Ende zu. - Und ich erschauder sehr Wirds nochmal gute Stunden für mich geben? Nie mehr, - wohl niemals mehr II. Nun macht die Nacht sich breit, ist alles Glück zerstreut. Der Lenz, der Sommer und das Winterweiß bedrücken nur mein Herz, doch kommt die Freud wohl niemals mehr, seufzt's leis. RE: Percy Bysshe Shelley: A Lament - ZaunköniG - 09.10.2014 Klage I. Oh Leben! Zeit! Oh Welt! So Fuß vor Fuß gestellt erschauder ich: Es ist so lange her das Glück. Ob es sich mir noch mal gesellt? nie mehr! Oh niemals mehr! II. muß man der Nacht sich fügen wird alles Glück verfliegen. Ob nun das Grün sprießt, oder Schnee fällt nieder; Es spürt mein Herz nur Trauer, doch Vergnügen wohl niemals mehr, nie wieder. RE: Percy Bysshe Shelley: A Lament - Josef Riga - 16.10.2014 Hallo Zaunkönig, habe das Gedicht noch einmal stark überarbeitet. Mit den vielen Oh-Ausrufen in Gedichten habe ich allerdings meine Probleme, vor allem bei Häufungen versuche ich sie, zusammenzufassen! Das Element der (fehlenden) Wiederkehr von glory of the prime habe ich gelöst, in dem ich ihn sich an seine Jugend (=Frühling des Lebens) erinnern lasse und die Frage formuliere, werde ich jemals das Kleid der Jugend noch einmal tragen? (Antwort: natürlich nicht!) Was die Formulierung "zum letzten Schritt bereit" betrifft, bin ich allerdings nicht der Meinung, dass das das Gegenteil seiner Intention ist. Shelley zeigt in vielen Gedichten (vielleicht manchmal spielerisch) Selbstmordgedanken bzw., er versucht sich mit seinem Tod anzufreunden. Und tatsächlich hat er ja sein Ende durch einen provokativ gegen den Rat der Einheimischen im Golf von Neapel unternommenen Segelausflug bei stürmischem Wetter geradezu provoziert. Er ist ertrunken. Irgendwie war er immer "bereit" zu gehen. Es gibt mehrere Gedichte darüber. Insofern hast du recht, ist es hier an dieser Stelle ein Stück Interpretation, die über den Text hinausgeht. Vielleicht könnte man es auch als Frage formulieren: Zum letzten Schritt bereit? Gruß Josef Hallo Zaunkönig, ich finde von deinem zweiten Versuch die erste Strophe besser als die erste des ersten Versuchs und vom ersten Versuch die zweite Strophe besser als die zweite des zweiten Versuchs. Die beiden würde ich an deiner Stelle miteinander verheiraten und ihre Ehepartner sterben lassen. Aber vom Text abgerückt bist du schon auch, nicht wahr? Lieben Gruß Josef |