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Traumleben - ZaunköniG - 18.05.2025
Traumleben
Wohl sieht der Schläfer oft mit dunklem Bangen,
Wie ihn auf schwachem Kahn das Meer umschäumt,
Sein scheues Pferd sich vor dem Abgrund bäumt,
Mit jähem Tod bedroht das Gift der Schlangen.
Da scheucht die Schatten, die ihn schon bezwangen,
Das Morgenrot, das licht den Himmel säumt:
Erwachend sieht er, dass er selbst sich träumt
Die Schrecken, die ihn trügerisch befangen.
Nicht anders wähnt mit fremder neid’scher Macht
Der Mensch im bangen Lebenstraum zu ringen,
Und kämpft nur mit des eignen Selbstes Schlingen.
Es weicht das Truggebild, das mit ihm rang,
Sobald er in der Freiheit Licht erwacht;
Doch dies erblickt nur, wer sich selbst bezwang.