Hornthal, Johann Peter von: An Maria mit einem goldnen Kreuze. (3) - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonett-Archiv (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=126) +--- Forum: Sonette aus germanischen Sprachen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=394) +---- Forum: Deutsche Sonette (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=398) +----- Forum: Autoren H (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=623) +----- Thema: Hornthal, Johann Peter von: An Maria mit einem goldnen Kreuze. (3) (/showthread.php?tid=29516) |
Hornthal, Johann Peter von: An Maria mit einem goldnen Kreuze. (3) - ZaunköniG - 03.02.2024 Johann Peter von Hornthal 1794 - 1864 An Maria mit einem goldnen Kreuze. 1. Es ist das Kreuz des höchten Heiles Zeichen, Das werthste Kleinod ist es allen Frommen, Vom Himmel ist's zur Erd' herabgekommen, Ein Liebesarm, den er ihr treu will reichen. und wie es einst durch Liebe sonder Gleichen, Durch Gottes eignes Blut zu uns gekommen, So will es auch, wo neue Lieb' entglommen, Sich schirmend, wachend ob den Herzen zeigen. Drum darf es auch ein Sinnbild sein der Treue, Das Liebende vor Gott sich freudig bieten, Auf daß den Herzen komm' des Heilands Weihe. Und so soll uns dieß Liebeskreuz erscheinen, Soll uns erwerben Gottes ew'gen Frieden, Und führen einst zu seinen Treuen, Reinen. II. Das neue Licht, es stieg herauf von Morgen, Dem Osten ist das Heil der Welt entsprossen, Denn Christus Liebessonne hat erschlossen, Was lang' im nächt'gen Dunkel lag verborgen. Der Liebe soll fortan die Welt gehorchen, uns ist das Kreuz als Scepter aufgeschossen Aus jenem Blut', das, für uns All' geflossen, Im Tod' uns bracht der ew'gen Liebe Morgen. So mög' dieß Kreuz auch unserm Bunde deuten, Es woll', vor ihm als heilig Banner wehen, Als Sonne ihm sein schönstes Leben bringen. und laß zum Haus ihm unser Herz bereiten, Auf daß erhört werd' unser brünstig Flehen: Dein Liebesreich, o Gott, laß uns erringent III. Dieß goldne Kreuz auf himmelblauem Grunde, Ich reich' es dir zum Pfande treuer Minne, Und fürchte nicht, mit irdisch frevlem Sinne Zu sünd'gen an dem höchsten Himmelsbunde. Denn 's ist das Kreuz, erhöht zur ew'gen Kunde Der Zeit, da sich, zu unsers Heils Gewinne, Von seines Herrschersizes Sternenzinne Der Heiland siegend naht dem Erdenrunde. Du aber hast mit deiner Liebe Reine Auch meiner Seele Nacht gelöst zum Tagen, Auch mich dem Himmel siegend zugeführet; und so, wie ich zu Gott vertrauend weine, Darfst du auch frei das Siegeszeichen tragen, It's Sünde nicht, wenn deine Brust es zieret. . |