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Von Kindern (3) - ZaunköniG - 27.02.2024 Von Kindern I Der Bettler Man merkte, dass der Wein geraten war: Der alte Bettler wankte aus dem Tor, Die Wangen glühend, wie ein Rosenflor, Mutwillig flatterte sein Silberhaar. Und vor und hinter ihm die Kinderschar Umdrängt' ihn, wie ein KleinBacchantenchor, Draus ragte schwank der Selige empor, Sich spiegelnd in den hundert Äuglein klar. Am Morgen, als die Kinderlein noch schliefen, Von jungen Träumen drollig angelacht, Sah man den braunen Wald von Silber triefen. Es war ein Reif gefallen über Nacht; Der Alte lag erfroren in dem tiefen Gebüsch, vom Rausch im Himmel aufgewacht. II Die Abendsonne lag am Bergeshang, Ich stieg hinan und auf den goldnen Wegen Kam weinend mir ein zartes Kind entgegen, Das, mein nicht achtend, schreiend abwärts sprang. Ums Haupt war duftig ihm ein Schein gelegen Von Abendgold, das durch die Löcklein drang. Ich sah ihm nach, bis ich den Gramgesang Des Kleinen nur noch hörte aus den Hägen. Zuletzt verstummte er; denn freundlich Kosen Hört' ich den Schreihals liebevoll empfangen; Dann tönt' empor der Jubelruf des Losen. Ich aber bin vollends hinaufgegangen, Wo oben blühten just die letzten Rosen, Fern, wild und weh der Falken Stimmen klangen. III Ich sah jüngst einen Schwarm von frischen Knaben, Gekoppelt und gezäumt wie ein Zug Pferde; Sie wieherten und scharrten an der Erde Und taten sonst, was Pferde an sich haben. Und mehr noch; was sonst diesen ist Beschwerde, Das schien die Buben köstlich zu erlaben; Denn lustig sah ich durch die Gasse traben Auf einen Peitschenknall die ganze Herde. Das Leitseil war in eines Knirpses Händen, Der, klein und schwach, nicht sparte seine Hiebe Und launisch das Gespann liess gehn und wenden. Wenn nur dies frühe Sinnbild niedrer Triebe, Anstatt mit schlimmer Wirklichkeit zu enden, Einst mit den Kinderschuhn verloren bliebe! . |