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Das Dreiblatt der Kunst-Fürsten (3) - ZaunköniG - 06.01.2024 Das Dreiblatt der Kunst-Fürsten. 1. Raphael Sanzio. Wie einst Prometheus von des Himmels Rande, Die Flamm' erbeutend, siegreich wiederkehrte, Und mit der Flamme auch den Glauben nährte An Götterluft im schönen Vaterlande: So wob der Farben zauberische Bande Dein Pinsel, großer Meister, und gewährte Durch eigne Schöpferkraft das lang Entbehrte, Dein Ruhm erscholl am fernsten Meeresstrande! Was nie geschaut der Geist im schönsten Traume, Gebilde, dié auf ewig grünen Auen, Beglückend und beglückt im Frieden wallen, - Hast Du verkörpert in des Rahmens Raume, Um kunstreich Dir aus Farben zu erbauen, Unsterblicher! des Ruhmes ew'ge Hallen! - 2. Shakespeare. Der Liebe Bau und Sturz, das wilde Toben Der Leidenschaft zu schildern, kühnes Ringen. Nach Uebermacht durch Waffentros und Schlingen, Aus List und Lüg' mit Satanskunst gewoben, In Bühnenspielen, die den Meister loben, Mit Adlerflug die Grenzen überspringen, Da, wo es gilt, die Herzen zu durchdringen,-- Dieß blieb dem Geiste Shakespeare's „aufgehoben! So hat das Leben Keiner noch durchdrungen, Von Bettlerhütten bis zu Kronenschimmer, Von Liebeslaut bis zu Verzweiflungstönen! Den Meister wird die späte Nachwelt krönen, Dem herrlich alles Herrliche gelungen, Und in der Kunst lebt seine Größe immer! 3. Mozart. Wer sich ergriffen wünscht von den Gebilden Des sanften Raphael, und von des Britten Gewalt, wenn er mit kühnen Riesenschritten Hinstürmt auf nie betretenen Gefilden; Der horche, wie ihm Mozart bald mit milden, Dem Amor abgelauschten Liebesbitten, Hinschmelzend schildert weiche Schäfersitten, Und bald den Donner trägt auf Mavors Schilden! Denn der Gefühle Reich ist aufgeschlossen, So weit die kunstgeweihten Marken reichen, Nur Ihm allein vor allen großen Meistern: Er hat die Macht, die Herzen zu begeistern, Wer Seine Schöpfung einmal nur genossen, Wird ewig Ihn nur mit Ihm selbst vergleichen! . |