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Auf die liebliche Sommer- und Ernde-Zeit (2) - ZaunköniG - 06.01.2024 Auf die liebliche Sommer- und Ernde-Zeit O Wunder-GOttes Güt! die in die Erd sich senket. Sie grünt und prangt hervor / in Nahrung-reicher Art. die Allmacht hat mit ihr sich in die Erd gepaart: aus deren Würkung GOtt / uns diese Gaben schenket. bey iedem Sichelschnitt / ists billig / daß man denket an GOttes Gnaden Mäng' und Lob zum wundern schaart. So wenig ja den Dank / als er den Segen / spaart! sein Gnaden-Herz sich ganz auf uns zu giessen lenket. Ein schallends Ehren-Lob soll aus den Halmen gehn / weil seiner Ehren! voll die Erd' / und was sie träget. Am Lebens Mastbaum soll der Lobes-Segel stehn: Der Freuden-Seufzer-Wind ihn lieblich süß beweget. So sammlet GOttes Lieb / durch diese Erdenfrücht: und schüttet dafür aus / sein Lieb- und Lob-Gerücht! Auf eben dieselbe DV tägliches Wunder und Gnaden-Beginnen / du Erde voll heimlich und Himmlischer Krafft / voll unseres Lebens und Hortes Wort-Safft! die Göttlichen Strahlen Lieb-wallen darinnen / biß daß sie gekörnet den Ausgang gewinnen / mit sättigem Segen und Leben behafft / den unsere sichere Sichel weg rafft. Sein Gnaden-Lob lässet sich niemal aussinnen. Man fühlet / mit Essen / sein Lieblichkeits-Lust in jeglichem Bröslein ist Allmacht vorhanden. Es wär uns kein Segen noch Leben bewust / wann jene nicht neben den Speißen gestanden. Das Sichtbare / weiset unsichtbare Ding / daß jenes aus diesem unmerkbar entspring. . |