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Sonnets 017 - ZaunköniG - 13.08.2007 William Shakespeare 1564 – 1616 England XVII. Who will believe my verse in time to come, If it were fill'd with your most high deserts? Though yet, heaven knows, it is but as a tomb Which hides your life and shows not half your parts. If I could write the beauty of your eyes And in fresh numbers number all your graces, The age to come would say 'This poet lies: Such heavenly touches ne'er touch'd earthly faces.' So should my papers yellow'd with their age Be scorn'd like old men of less truth than tongue, And your true rights be term'd a poet's rage And stretched metre of an antique song: But were some child of yours alive that time, You should live twice; in it and in my rhyme. . RE: Sonnets 017 - ZaunköniG - 26.02.2023 Übersetzung von Terese Robinson 1873 – 1933 XVII. Wer wird einst glauben meiner Worte Fülle, Daraus dein Lob in volen Tönen steigt, Da es – Gott weiß es – nur wie Grabeshülle Dein Leben birgt, nicht halb dein Wesen zeigt? Hätt’ ich die Schönheit deines Aug’s gemalt, Die Anmut, die aus deinen Zügen spricht, Die Nachwelt spräch: „Der Dichter lügt; so strahlt Voll Himmelsglanz kein irdisch Angesicht.“ Und die vergilbten Blätter werden dann Zum Spott der Nachwelt gleich geschwätz’gen Greisen, Dein Recht wird Dichtertollheit, Liebesbann, Altmodische, gespreizte Verse heißen. Doch lebt von dir ein Kind, ein Erbe fort, Lebst zwiefach du, in ihm, in meinem Wort. . RE: Sonnets 017 - ZaunköniG - 06.07.2024 In der Übersetzung von Johann Gottlob Regis XVII. Wer glaubt wohl künftig an mein Lied, erfüllet Von deinem höchsten Wert? – Der Himmel zwar Weiß, nur ein Grab ist’s. das dein Leben hüllet, Nicht halb dein Erbteil schildernd wie es war. – Schrieb ich die Schönheit deiner Augenlichter, In frischen Weisen jeden Reiz von dir, Die Nachwelt spräch: ein Lügner ist der Dichter, So himmlisch blickt kein Erdenauge hier. So wäre dann, Greisen gleich von minder Witz als Worten, Mein Blatt, vergilbt an ihrem Alter, schon Zu Spott, dein gutes Recht ein Dichterwahnsinn worden, Aus einem alten Sang ein übertrieb’ner Ton! Doch, hättest du ein Kind um jene Zeit, Zwiefach wär’st du, in ihm, und meinem Reim erneut. . RE: Sonnets 017 - ZaunköniG - 01.12.2024 Übersetzung von Max Josef Wolff XVII Wird Glauben wohl dereinst mein Lied erwecken, Sprech' ich von dir? Und doch der Himmel weiß, Ein Grab sind meine Worte nur, die decken Dein Leben, doch nicht künden deinen Preis! Könnt' deine Reize ich zum Rhythmus fügen, Beschreiben deiner Augen Harmonie, Die Nachwelt spräch': "Des Dichters Worte lügen, Himmlische Schönheit gab's auf Erden nie." Und gelb vor Alter, würde mein Gesang Als Greis verhöhnt, der viele Lügen schwätzt, Dein gutes Recht als Dichterüberschwang, Als blöder Fabeln Übermaß, geschätzt. Wär' dann der Welt ein Sohn von dir verliehn, Du lebtest doppelt durch mein Lied und ihn. . RE: Sonnets 017 - ZaunköniG - 05.02.2025 In Übersetzung von Emil Wagner 1810 - 1889 (eigentlich: Ludwig Reinhold Walesrode) XVII. Wer würde künftig meinem Liede trauen, Wär’ es mit deinem ganzen Werth erfüllt; Jetzt ist es gleich em Grabmal anzuschauen, Verbirgt dich halb und zeiget halb dein Bild. Könnt’ ich besingen deiner Augen Pracht, Erzählen deine ganze Lieblichkeit, Wohl würde von der Nachwelt ich verlacht, Die solchen Zauber keinem Antlitz leiht. Man traut den altersgelben Liedern kaum, Wie es redsel’gem Alter oft geschieht; Dein wahres Recht hieß’ eines Dichters Traum, Nur neuer Reim von einem alten Lied! Doch wenn ein Kind der Nachwelt du gegeben, Wirst du in ihm und meinem Liede leben. . |