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Sonnets 007 - ZaunköniG - 13.08.2007 William Shakespeare 1564 – 1616 England VII. Lo! in the orient when the gracious light Lifts up his burning head, each under eye Doth homage to his new-appearing sight, Serving with looks his sacred majesty; And having climb'd the steep-up heavenly hill, Resembling strong youth in his middle age, Yet mortal looks adore his beauty still, Attending on his golden pilgrimage; But when from highmost pitch, with weary car, Like feeble age, he reeleth from the day, The eyes, 'fore duteous, now converted are From his low tract and look another way: So thou, thyself out-going in thy noon, Unlook'd on diest, unless thou get a son. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 20.02.2023 Übersetzung von Terese Robinson 1873 – 1933 VII. Schau, wenn im Ost das gnadenreiche Licht Erhebt sein brennend Haupt und leuchtend geht, Folgt ehrfurchtsvoll ihm jedes Angesicht Und huldigt seiner heiligen Majestät. Und wenn es seinen höchsten Flug vollendet, Gleich einem Jüngling in der Mannheit Kraft, Blickt unser Aug’ noch staunend und geblendet Hinauf zu seiner goldnen Pilgerschaft. Doch steigt es von der stolzen Höhe nieder, Wegmüder Greis, der sucht die nächt’ge Ruh’, Dann wandelt sich der Blick und wendet wieder Vom niedern Pfad sich höhern Bahnen zu. Und so empfängst auch du der Selbstsucht Lohn, Wenn Abend wird, - erzeugst du keinen Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 10.06.2024 In der Übersetzung von Johann Gottlob Regis VII. Sieh! wenn von Osten her das Segenslicht Sein Glanzhaupt zeigt, wie aller Augensphären Ihm huldigen, dem kommenden Gesicht, Mit Blicken seine heil’ge Hoheit ehren. Und hat er auch den steilsten Himmelsplan, Gleich rüst’ger Mitteljugend schon beschritten, Noch beten Menschen seine Schönheit an, Noch lauschen sie des Gottes goldnen Tritten. Doch, wenn von höchster Höh’ ermüdet dann Tagabwärts wankt des schwachen Greises Wagen, Gleich kehrt von seinem niedrigen Gespann Der Blick sich weg, erst zu ihm aufzuschlagen. So du, um Mittag schon dir selbst entflohn, Stirbst unbemerkt, zeugst du dir nicht den Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 22.09.2024 Übersetzung von Max Josef Wolff VII Sieh, wenn im Ost sein Haupt im Strahlenkranz Der holde Tag erhebt, anbetend kehren Sich alle Blicke zu dem jungen Glanz, Des Lichtes heil'ge Majestät zu ehren. Und steigt er wie ein Jüngling kraftgeschwellt, Den steilen Pfad zur Mittagshöhe auf, Bewundert seine Schönheit noch die Welt Und folgt in Demut seinem goldnen Lauf. Doch wenn er vom Zenith mit müdem Wagen, Ein schwacher Alter, taumelnd schwankt hinab, Das Auge, das verehrend aufgeschlagen, Es kehrt von seiner niedern Bahn sich ab; So wirst auch du, ist Mittagsglanz entflohn, Verachtet sterben, hast du keinen Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 09.11.2024 In Übersetzung von Emil Wagner (eigentlich: Ludwig Reinhold Walesrode) VII. Sieh’, wenn das Licht im Osten hebt so mild Sein Flammenhaupt, gern niedre Augen weihn Verehrung seinem neuen Zauberbild, Mit Blicken dienend seinem heil’gen Schein. Und wenn’s erstiegen hat des Himmels Höh’n, Dem Jüngling gleich von kühner Heldenart, Verehren doch noch augen es als schön, Nachstaunend seiner goldnen Pilgerfahrt. Doch wenn sein Wagen müde niederfährt, Und flieht, dem schwachen Alter gleich, der Tag, Sind früher fromme Augen abgekehrt: - Das Ziel des Laufes Niemand schauen mag. So du, dich selber überschreitend schon, Stirbst unbeachtet, bleibt dir nicht ein Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 25.12.2024 In Übersetzungen von Otto Gildemeister VII. Sieh, wann im Ost das gnadenreiche Licht Sein Flammenhaupt erhebt, zu ihm sich kehrend Grüßt jedes Auge dann sein Angesicht, Die heil’ge Majestät mit Blicken ehrend. Und wann es steil des Himmels Höh gewann, Noch starker Jugend gleich in seiner Mitte, So betet noch die Welt das Wunder an, und Staunen folgt dem goldnen Pilgerschritte. Doch wann ermattet sein Gespann sich senkt Und westwärts schwankt wie schwache Greisenzeit, dann wird der Blick der Ehrfurcht abgelenkt Von solcher tiefen Bahn und schaut beiseit. So du, wann deine Mittagsstund entflohn, Stirbst unbestaunt, du zeugst denn einen Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 16.01.2025 In Übersetzung von Karl Kraus 1874 – 1936 VII Sieh, wenn die Sonne gnädig aufersteht zum großen Gang auf ihrer Himmelsbahn, wie bannt den Blick die goldne Majestät, der alle Menschensinne untertan! Zum Mittag dringt die kühne Kraft empor, und staunend folgt, bis sie ihn übermannt, der Blick, dem sich die Ehrfurcht nicht verlor, erhabnem Sieg und Aufstieg unverwandt. Doch weicht der Sieger, müde, immer müder, will's Abend werden und zur Neige gehn, dann schlägt die Menschheit ihre Augen nieder, die sich vor kurzem noch nicht satt gesehn. So sinkt auch deine Sonne ohne Lohn, wenn dich die Welt nicht wiedersieht im Sohn. . RE: Sonnets 007 - ZaunköniG - 03.03.2025 Übersetzung von Alexander Neidhardt 1819-1908 VII. Sieh, wenn im Osten hebt das holde Licht Sein glühend Haupt, wie dann emporgekehrt Zu huldigen ihm ein jedes Angesicht, Und jeder Blick das strahlende verehrt! Und wenn erklimmt es hat den Himmel hoch Gleich kräftiger Mannheit nun im Himmelsflug, Hängt jedes Äug' an seiner Schönheit noch, Ihm folgend auf dem goldnen Pilgerzug. Doch wenn vom Gipfel dann es niederlenkt Den müden Wagen schwachem Alter gleich, Ist abgewandt ein jeder Blick, gesenkt, Der erst gehuldigt, weil's nun matt und bleich. So wird auch dich die Welt einst achtungslos Wohl scheiden sehen, zeugst du keinen Spross. . |