Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonett-Übersetzungen und -Nachdichtungen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=11) +--- Forum: Englische Sonette (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=19) +---- Forum: Autoren aus den USA (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=30) +----- Forum: Realistische und Moderne US-Autoren II. (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=277) +------ Forum: Edna St.Vincent Millay (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=92) +------ Thema: Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 (/showthread.php?tid=2414) |
Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 - ZaunköniG - 07.02.2012 Edna St. Vincent Millay 1892 - 1950 USA Sonnets from an ungrafted tree 4 The white bark writhed and sputtered like a fish Upon the coals, exuding odorous smoke. She knelt and blew, in a surging desolate wish For comfort; and the sleeping ashes woke And scattered to the hearth, but no thin fire Broke suddenly, the wood was wet with rain. Then, softly stepping forth from her desire, (being mindful of like passion hurled in vain Upon a similar task, in other days) She thrust her breath against the stubborn coal, Bringing to bear upon its hilt the whole Of her still body ... there sprang a little blaze ... A pack of hounds, the flame swept up the flue! - And the blue night stood flattened against the window, staring through. 4 Die weiße Borke zappelt wie ein Fisch über die Kohlen, Wohlgeruch verbreitend. Sie krümmt und wölbt sich, mit dem Wunsch vermischt nach Trost; Die Asche ist erwacht und reitet die Esse rauf. Noch ist nicht angegangen das Feuer, denn das Holz war regenfeucht. Doch dann verlässt sie milde ihr Verlangen (Wie Leidenschaft die Vanitas erreicht, als sie vergleichbar Pflichten übernahm.) Ihr Atem rührt die spröde Kohle an, ob sie nicht ihren Körper tragen kann, - und da entsprang dann doch die kleine Flamme. Ein heller Hauf Verfolger schnell entfacht! - Und durch das Fenster starrt so blau und flach die Nacht. RE: Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 - Sneaky - 14.02.2012 Hallo zaunkönig, das ist ein schwieriges Stück und in einige Passagen bist du weg von meiner Lesart. S1 Z2 hast du odorous mit Wohlgeruch übertragen. Aber ich denke hier ist einfach nur Rauch gemeint, der einen starken Eigengeruch hat. MEine Erfahrung mit Lagerfeuern ist auch, dass Rinde die vor sich hinkokelt, keinen Wohlgeruch verbreitet. Sie krümmt und wölbt sich, mit dem Wunsch vermischt nach Trost She knelt and blew, in a surging desolate wish For comfort Sie kniet und bläst in einem jäh ansteigenden / ausbrechenden Wunsch nach Trost Then, softly stepping forth from her desire Doch dann verlässt sie milde ihr Verlangen Dann sanft entstehend durch ihr Verlangen (Einschub....) stemmt sie ihren Atem gegen die widerspenstige Kohle um auf deren Griff das Gewicht ihres ganzen ruhigen (angespannten) Körpers zu übertragen. Hier hat also die Kohle metaphorisch einen Griff wie ein Messer, und sie drückt mit ihren Willen nach Feuer darauf. Vanitas ist ein spezieller Begriff, der in deiner Verwendung leicht missverstanden werden kann. LI hat früher mal ähnliches vergeblich versucht, mehr sagt der Einschub m.E. nicht aus. Gemeint ist dabei so wie du es auch gelesen hast, der Wunsch der Versuch Leidenschaft zu entfachen. Nur die Ankopplung von Vanitas ist da eher unglücklich. Gruß Sneaky RE: Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 - ZaunköniG - 15.02.2012 Hallo Sneaky, Die 3. Zeile hatte ich noch auf die Kohlen bezogen, aber du hast wohl Recht. Beim Einschub sehe ich kein Problem mit der Vanitas. Die Doppelbedeutung von Eitelkeit und Vergeblichkeit erzeugt keinen Widerspruch. Nicht so glücklich war ich mit den "Pflichten". Danke und Gruß ZaunköniG Die weiße Borke zappelt wie ein Fisch über die Kohlen, Wohlgeruch verbreitend. Sie kniet und pustet, mit dem Wunsch vermischt nach Trost; Die Asche ist erwacht und reitet die Esse rauf. Noch ist nicht angegangen das Feuer, denn das Holz war regenfeucht. Doch dann ersteht ihr milde ein Verlangen (Wie Leidenschaft zur Vanitas gereicht, als sie es andren Tages überkam.) Ihr Atem fasst die spröde Kohle an, legt ihr Gewicht darein und siehe dann entspringt ihr doch noch eine kleine Flamme. Ein heller Hauf Verfolger schnell entfacht! - Und durch das Fenster starrt so blau und flach die Nacht. RE: Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 04 - Sneaky - 04.12.2014 Auf Kohlen wanden fischgleich weiße Rinden, im Qualm sich hin und her, sie blies auf Knien im Wunsch im Feuer etwas Trost zu finden darauf und sah nur Rußpartikel ziehen, in denen nicht die kleinsten Funken stoben. Für Feuer war das Holz zu nass vom Regen. Dann, sanft als ob sich Wünsche in ihr hoben (wie damals und sie anderes Erregen, anfachen wollte, was misslang) erwacht ihr Wollen auf der Kohle, derem Wehren, und konzentrierte sich allein darauf. Da sprang – urplötzlich - doch ein Funken auf ein Aufflammen des Feuers und Verzehren, Und vor den Fenstern stand und glotzte blau die Nacht |