Halloween-Special - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonette der Mitglieder (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=168) +--- Forum: Sonette nach Themen (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=169) +---- Forum: Genre-Dichtung (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=213) +---- Thema: Halloween-Special (/showthread.php?tid=1675) |
Halloween-Special - ZaunköniG - 31.10.2009 17:08 Uhr Ortszeit - Sonnenuntergang Ich dachte, daß Sneaky vorlegt, aber dann mache ich halt den Anfang zum Halloween-Tread Jack O'Lantern Komm Jack, dir ist ein eigner Ort verheißen, nach einer Jahresspanne Nachtdurchwandeln. Zum elften Vollmond laß mit Dir verhandeln: Dein Blick soll durch die Dunkelheiten gleißen! Den Golem will ich Dir vom Kürbis machen, der Dir für eine angesetzte Frist ein neuer Leib und neue Heimat ist. Als Lohn sollst Du mir Haus und Hof bewachen, denn keine Seele soll durch Tür und Fenster heut Nacht, beim bunten Treiben der Gespenster. Ich stell Dir Leib und Flamme, die es braucht, um Dir für Reue Gnade zu erhoffen. Nur diese Nacht steht Dir die Chance offen: Zum Morgen ist Dein Lichtlein aufgeraucht. RE: Halloween-Special - Sneaky - 31.10.2009 Acht rote Lampen werfen Schwefelflammen aus Ecken, die den kleinsten Schritt belauern, verdunkelt in verkrümmten Schatten kauern, die nicht von Bäumen oder Buschwerk stammen. Acht Fledermäuse trudeln wie die klammen Blätter wenn Sturm aufkommt. An Friedhofsmauern scheint wilder Wein im Mondlicht zu erschauern, (ich flüstere, Mensch reiß dich mal zusammen). Auf Wegen knirscht der Kies und Zweige knacken von nichts, es klingt nach Totenmenuetten im Glockenschlag, der Schweiß dampft mir im Nacken, Bis morgen grab ich hier acht Ruhestätten. Die Grenze hält erst stand nach Samhainnacht. Massencrash, Drachenlochbrücke. A 8. RE: Halloween-Special - koni - 31.10.2009
10 sonette sind leider nach einbruch der dunkelheit von düsteren gestalten verschleppt worden, tauchen aber hoffentlich in den nächsten tagen auf. MEISTERSONETT wenn stimmen hallend grell in augen flehen, die kobolde um backenzähne raufen; wo sich der toten häupter lächelnd drehen, genügt kein mut der angst davonzulaufen; entzückt die panik schwarz vergessen schatten und feuerwanzen, lüsternd unter steinen. kadaver schlürfen, schmatzend, geifernd ratten, die blutbesudelt nach aterien greinen. verfällt der mensch in zittrig fahles schauern, bedauert ihn der schrecken schier mit nichten, was ihn verdammt in seinem eck zu kauern, die magensaftfontänen zu entrichten. entsetzen trieft herab auf allen vieren; der stich des horrors lässt sich variieren. RE: Halloween-Special - Sneaky - 31.10.2009 Der Nebel schleicht sich an, verschließt die Türen zu euren Häusern und zu euren Herzen, lasst brennen an den Fenstern Weihekerzen, die Grenzen sind heut dünn, die Toten spüren verwischte Pfade, die ins Leben führen, ins Sein, ins Licht, zu Leben und zu Scherzen. Doch ihre Zungen fesseln die Sesterzen, des Fährmanns Preis vergiftet, sie berühren heißt selber gehen vor der Zeit mit Dunkelheiten die kommen werden, morgen oder später, um dich zu deiner Stunde zu geleiten, zum Haus der Ahnenreihe, deiner Väter. Doch willst du heute nicht hinübergleiten, dann schließ die Tür, der Nebel birgt Verräter. Dem Lotos gleich sitz ich im Kreis der Zeiten von Salz und Wasser, rufe die Quadranten: Von Ost nach Nord beschirmen die Gesandten der Macht des Lichts die Sucher allezeiten. Im Brennpunkt der Gewalten will sich weiten das Wissen, das wir aus der Welt verbannten, in rohen Flammen selbstgerecht verbrannten, der Qualm war Weihrauch unsern Eitelkeiten. Die Macht der Erde glüht herauf aus Tiefen, durchströmt mich, weckt im Bauch den Kreis der Schlange, sie hebt ihr Haupt zu Weisen, die lang schliefen. „Komm tanz mit mir, was zögerst du so lange“ ertönen Stimmen, die schon immer riefen: „Wenn`s keinem schadet, tu`s, dir sei nicht bange“. Die Schatten fallen lang, ich muss mich eilen vor Sonnenuntergang noch heimzukommen. 10 Morde schon, noch keiner festgenommen, da ist`s nicht gut, zu lange zu verweilen. Im Rinnstein läuft die Schwärze aus den Zeilen `ner Zeitung in den Gully, doch verschwommen grinst ein Phantombild, ich merk` wie beklommen die Dunkelheit mich macht, sie kratzt wie Feilen. Da vorne kontrollieren sie Passanten, da fühlt man sich doch gleich beschützt und besser, trotz diesem mörderischen Unbekannten. Der Mond geht auf, sein scharfes Silbermesser, grüßt Stahl in meiner Hand als Blutsverwandten, dann kommt der Nebel und verbirgt den Fresser. RE: Halloween-Special - ZaunköniG - 01.11.2009 Hier, sagt man also, hat der rote Junker sein Grab gefunden. Nur ein Ammenmärchen, das älter ist als dieser Luftschutzbunker. Aus Mauerrissen wachsen Birken, Lärchen; Vor Blut- und Weißdorn feixen schwarze Pärchen in schweren Mänteln und Kajal. Sie flunkern: Von schwarzen Messen, Zombies, Silberhärchen, und von Elise, ihren schweren Klunkern für die der Junker mordete und starb... Wie herrlich grausig hier die Stiegen knarren! (Holz arbeitet...) Wo Blut und Wolfsmilch floss, wo noch sein Geist um ihre Seele warb, kann man noch schauernd ins Gewölbe starren! und irgendwann fällt eine Tür ins Schloss... RE: Halloween-Special - Sneaky - 01.11.2009 Hallo Zaunkönig, ist eine schöne Ausbeute geworden, das eine oder andere Werk würde ich gern kommentieren. Wie wollen wirs machen? Links zur Besprechung oder hier im Faden? Das könnte aber unübersichtlich werden. Gruß Sneaky RE: Halloween-Special - ZaunköniG - 01.11.2009 Am praktischten wäre wohl, das betreffende Gedicht in einem eigenen Faden zu zitieren und zu besprechen LG ZaunköniG |